04.05.2020

CoronaKrim: Kriminalität und Kriminalprävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (3)

  • (3.1) Christian Drosten zum Präventionsparadox
    In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" spricht Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, von einem Präventionsparadox. Gemeint ist damit vor allem der Unmut in manchen Bevölkerungsteilen und die Wahrnehmung einer Überreaktion seitens der Regierung. So zeigen einige Menschen wenig Verständnis für die aktuellen Maßnahmen und Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, weil sie sehen, dass beispielsweise die Krankenhäuser die Lage bewältigen können - die Prävention also funktioniert. Aus Sicht von Christian Drosten und weiteren einschlägigen Expert*innen sind es jedoch gerade die frühzeitig getroffenen Maßnahmen, die hierzulande Schlimmeres verhindert haben. Quelle: FOCUS (MK)

  • (3.2) Kinder von inhaftierten Eltern – Ausweitung der bundesweiten Videotelefonie erforderlich
    "Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt, in allen Justizvollzugsanstalten in Deutschland Videotelefonie von Kindern zu ihren inhaftierten Eltern zu ermöglichen. Inhaftierte Menschen können derzeit keine Besuche in den Justizvollzugsanstalten empfangen. Kontakte nach außen sind nur über Telefon oder Briefe, vereinzelt auch durch Videotelefonie möglich. So fällt auch der ohnehin schon sehr begrenzte aber dennoch für die Kinder wichtige persönliche direkte und regelmäßige Kontakt zu ihren inhaftierten Eltern aus. Dies ist für Kinder jeden Alters, ganz besonders jedoch für jüngere Kinder, ein schwerer Einschnitt und verschärft eine ohnehin schwierige Lebenssituation noch mehr." (EM)

  • (3.3) Digitales Kolloquium: Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise
    "Welchen Einfluss hat die Corona-Krise auf unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt? Welche Folgen lassen sich schon jetzt abschätzen für Bildung und Bildungsungleichheit, Digitalisierung, Familie, Gesundheit, Mortalität, Pflege, Solidarität, Sozialpolitik und sozialwissenschaftliche Datenerhebung?" Mit einem digitalen Kolloquium bietet das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) eine Plattform für soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise. Seit dem 8.April gibt es jeden Mittwoch ab 11.00 Uhr bis zu drei Impulsvorträge auf Zoom. Anschließend stehen die Vorträge als Podcasts auf dem Blog coronasoziologie.blog.wzb.eu zur Verfügung. (MK)

  • (3.4) Corona: Handlungsempfehlungen für Gefängnisalltag
    Die Corona Pandemie betrifft auch den Justizvollzug in Deutschland. Das Regionalbüro Europa der WHO hat schnell reagiert und unter der Mitwirkung des deutschen Experten Dr. Marc Lehmann einen Leitfaden entwickelt, der sich dem Thema Corona-Pandemie und den Auswirkungen auf die Gefängnisse und auf vergleichbare Einrichtungen widmet. Dieser Leitfaden bietet eine umfassende Darstellung des gegenwärtigen Wissenstandes zu SARS-CoV-2 und COVID-19. Quelle: BAG-S (EM)

  • (3.5) Die Gesellschaft krankt an CORONA - und an Diskriminierung
    Die meisten Menschen kennen die Weltuntergangszenarien, welche mithilfe von Pandemien in Filmen gezeichnet werden. Mit Spannung verfolgt man auf dem Bildschirm die weltweite Ausbreitung von Viren, die heroische Bekämpfung durch Einzelne und alles endet im Happy End. Quelle: belltower.news (EM)

  • (3.6) „Wir erleben nicht nur eine Corona-Pandemie, sondern auch eine Pandemie des Hasses“
    Der Soziologe Matthias Quent erklärt im Interview, wie Rechtsradikale auf die Corona-Krise reagieren und ob sie von ihr profitieren können. Quelle: LIB MOD - gegneranalys-libmod (EM)
     

CoronaCrime: International News in English Language

  • (3.7) COVID-19 and ending violence against women and girls
    In diesem Kurzdossier werden die sich abzeichnenden Beweise für die Auswirkungen der jüngsten globalen COVID-19-Pandemie auf die Gewalt gegen Frauen und Mädchen hervorgehoben. Er enthält Empfehlungen, die von allen Bereichen der Gesellschaft, von Regierungen bis hin zu internationalen Organisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft, berücksichtigt werden sollten, um Gewalt gegen Frauen und Mädchen bei Ausbruch, während und nach der Krise im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verhindern und darauf zu reagieren, wobei Beispiele für bereits ergriffene Maßnahmen angeführt werden. Dabei werden auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und ihre Folgen für die Gewalt gegen Frauen und Mädchen auf lange Sicht berücksichtigt. Quelle: UN-Women (EM)

  • (3.8) COVID-19: measures and protocols in probation
    Der Ausbruch des Coronavirus hat einen enormen Einfluss auf die Bewährungsarbeit in Europa.  Die Organisationen sind gezwungen, neue Arbeitsweisen zu schaffen und den Mitarbeitern zusätzliche Anweisungen für die Verwaltung ihrer Arbeit und Verantwortlichkeiten zu geben. In einem täglich aktualisierten Nachrichtendienst veröffentlicht die CEP Informationen, Maßnahmen und Protokolle darüber, wie Bewährungsdienste in ganz Europa mit dem Ausbruch des Covid-19-Virus umgehen. Quelle: Confederation of European Probation - CEP (EM)

  • (3.9) Cooperating in a Crisis: A Webconference Series for Local Authorities
    The European network Efus (European Forum for Urban Security) startet a series of one-hour thematic webconferences for local authorities. This will enable the continuation of good cooperation between different actors in times of the COVID 19 pandemic. To this purpose, Efus invites to a series of webconferences every Tuesday and Thursday at 2pm, moderated by the Efus team and consisting of contributions from one or more local stakeholders and experts. These online debates provide an opportunity to share different experiences of the crisis on various topics, for example: Will social distancing aggravate polarisation? Does the crisis change the forms of criminality in cities? Can we accept a lockdown on our fundamental rights? These webconferences will be held in English or in French. (MK)

  • (3.10) What Does Coronavirus Mean for Criminal Governance in Latin America?
    A number of criminal groups across Latin America are ordering ceasefires and exerting control over local communities as fears of the coronavirus sweep across the region, raising questions about how these groups will use this crisis to further their legitimacy and power. Read full article by Parker Asmann published in InSight Crime. Quelle: Daily Prevention News (EM)

  • (3.11) Präventions- und Abschreckungsoptionen bei häuslicher Gewalt via Criminology-TV in Australien
    Ein entsprechendes Video über gezielte Abschreckungsansätze bei häuslicher Gewalt wurde auf CriminologyTV durch das Australische Institut für Kriminologie (AIC) realisiert. Die Präsentation umreißt die Beweise für die Erprobung fokussierter Abschreckung zur Verringerung von Wiederholungstaten häuslicher Gewalt in einer australischen Pilotanlage. Er stützt sich auf die kollektiven Erkenntnisse aus mehr als drei Jahren Forschung. Die Umsetzung evidenzbasierter Reaktionen der Strafverfolgungsbehörden auf häusliche Gewalt ist im aktuellen Kontext besonders wichtig, da die Besorgnis über die Auswirkungen der sozial distanzierenden Maßnahmen von COVID-19 auf die Opfer häuslicher Gewalt wächst. (EM)

  • (3.12) Coronavirus in Afrikanischen Gefängnissen
    In den Staaten südlich der Sahara müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Häftlinge in Gefängnissen vor COVID-19 zu schützen. Amnesty International fordert unter anderem die Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen, die Überprüfung von Fällen von Untersuchungshaft und eine angemessene Gesundheitsfürsorge und Versorgung mit Hygieneartikeln in allen Hafteinrichtungen. Quelle: Amnesty International (EM)

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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01.02.2022