15.06.2021

CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (62)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(62.1) Eltern leiden im Lockdown psychisch stärker als andere Berufstätige
"Die mentalen Gesundheitsrisiken der Pandemie und der Pandemiemaßnahmen wurden immer wieder öffentlich diskutiert, auch in den Niederlanden. Dort sank die psychische Gesundheit, die auf einer Skala von 0 bis 100 (100 entspricht perfekter Gesundheit) gemessen wird, von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im ersten Lockdown stark ab, erholte sich jedoch relativ schnell wieder und erreichte ein ähnliches Niveau wie vor der Corona-Pandemie. Den größten Abfall in der psychischen Gesundheit ließ sich im März 2020 beobachten zeitgleich mit dem ersten Lockdown. Welche Faktoren für die psychische Belastung während der Pandemie eine besonders große Rolle spielten und inwiefern sich diese über die Zeit veränderten, untersucht eine Studie von Forschenden des ZEW Mannheim, der Universitäten Mannheim und Bonn und der niederländischen Tilburg University. Auf Basis von Daten des niederländischen LISS Panel untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Risikofaktoren, die während der Corona-Pandemie zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führen." 
Quelle: idw (EM)

(62.2) Entwicklung familiärer Konflikte in Corona-Zeiten
"Seit Mai 2021 wird im Projekt „KonFa – Entwicklung von familiären Konflikten seit Beginn der Corona-Pandemie“ an der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs) in einer sachsenweiten Untersuchung die Konfliktbearbeitung in Familien erforscht." Quelle: idw (EM)

(62.3) Algorithmen als Entscheidungshilfe in der Pandemie
"In der Coronakrise mussten viele Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen getroffen werden. Algorithmen hätten dabei helfen können. Forscherinnen des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen fanden nun heraus: Bürgerinnen und Bürger haben nichts dagegen einzuwenden, wenn Verantwortliche auf Ratschläge algorithmengestützter Systeme zurückgreifen – vorausgesetzt ein Mensch hat das letzte Wort." Quelle: idw (EM)

(62.4) Internationales Forschungsprojekt zur Corona-Kommunikation startet
"Am 1. Juni 2021 beginnt an der Technischen Universität Ilmenau und am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein internationales Forschungsprojekt, das die Risikokommunikation zur Corona-Pandemie in Deutschland, Europa und den USA untersucht. Das Forschungsteam analysiert vergleichend, wie effektiv Regierungen, Gesundheitseinrichtungen und Medien ihre Bürgerinnen und Bürger über COVID-19 informiert und zu selbstschützendem Verhalten ermutigt haben. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit insgesamt 1,8 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert." Quelle: idw (EM)

(62.5) Armuts-Aktivisten und Diakonie ziehen bittere Corona-Bilanz
"
Ein Raum, ein Computer, eine Internetverbindung: Menschen, die in Armut leben, fehlt oft die Mindestausstattung. Die Corona-Pandemie und der Digitalisierungsschub haben ihre Probleme noch verschärft. Jetzt melden sie sich selbst zu Wort. ... Man müsse den Betroffenen endlich zuhören, um zu verstehen, mit welchen Belastungen sie kämpfen. Von der nächsten Bundesregierung erwarte die Diakonie, dass sie die Teilhabe von armutsbetroffenen Menschen in ihr Regierungsprogramm aufnimmt." Quelle: Evangelisch (EM)

(62.6) Berufsstart unter Corona-Bedingungen
(hib/CHE) Die Verhinderung eines sogenannten Corona-Jahrgangs ist für die Bundesregierung von sehr großer Bedeutung. Seit dem zweiten Schulhalbjahr konzentrierten sich Beraterinnen und Berater der Bundesagentur für Arbeit (BA) deshalb auf die Unterstützung von Schülerinnen und Schülern der aktuellen Abschlussklassen und auf diejenigen, die im Jahr 2020 den Einstieg ins Berufsleben nicht unmittelbar geschafft haben. Auch die bereits vorhandenen digitalen Angebote zur Berufsorientierung der BA, die alle von zu Hause aus genutzt werden könnten, seien um Corona-spezifische Inhalte ausgebaut worden. Das betont die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/30132) auf eine Kleine Anfrage (19/29060) der FDP-Fraktion.
Quelle: Bundestag (EM)

(62.7) Friedensgutachten 2021 \ Europa kann mehr: Zivile Handlungsspielräume nutzen und eine Corona-Friedensdividende schaffen
"Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) / Peace Research Institute Frankfurt (PRIF). „Europa kann mehr!“ Das fordern die vier führenden deutschen Friedensforschungsinstitute in ihrem aktuellen Friedensgutachten, das sie heute auf der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt haben. Die EU muss im internationalen Machtgefüge handlungsfähiger werden, um auf globale Herausforderungen mit nicht-militärischen Lösungen reagieren zu können." Quelle: idw (EM)

(62.8) Corona-Pandemie lässt Ausbildungsmarkt weiter schrumpfen
(hib/SAS) Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge ist 2020 erstmalig seit 1992 unter 500.000 gesunken. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2021 hervor, den die Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegt hat (19/30295). Die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge sank demnach um elf Prozent auf 467.500. Rückgänge ergaben sich in nahezu allen Bereichen. Insbesondere aber Industrie und Handel seien von Rückgängen merklich betroffen gewesen, schreibt die Bundesregierung. Im Bereich Landwirtschaft sei hingegen ein geringfügiger Anstieg verzeichnet worden. Die Zahl der Ausbildungsanfänger sank damit ebenfalls deutlich um 40.700. Dies sei ein Rückgang um 5,6 Prozent. Zuwächse konnten laut Bericht allein schulische Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens verzeichnen. Auch stieg die Zahl derjenigen, die eine Hochschulzugangsberechtigung erwarben. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich zudem das Angebot an Ausbildungsstellen um 8,8 Prozent auf 527.400. Die Nachfrage sank um 9,6 Prozent auf 496.800. Dem Bericht zufolge standen Ende September 2020 den 59.900 unbesetzten Ausbildungsstellen 29.300 gänzlich unversorgte Bewerber gegenüber. Dies bedeute einen Zuwachs von 19,7 Prozent, so die Bundesregierung. Die Zahl der ausbildenden Betriebe sei im Berichtsjahr 2019 leicht um 1.500 beziehungsweise 0,4 Prozent zurückgegangen. Dies gehe vor allem auf den Rückgang an ausbildenden Kleinstbetrieben zurück, heißt es im Bericht weiter.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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