20.06.2021

Prävention von Radikalisierung und demokratiefeindlichem Extremismus: Aktuell (203)

Weitere News
zu dem Thema

  • Umgang mit Antisemitismus in der Schule: Gemeinsam Haltung zeigen
    Der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Bund-Länder-Kommission der Antisemitismusbeauftragten (BAS) und die Kultusministerkonferenz (KMK) haben eine gemeinsame Empfehlung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule verabschiedet. "Die vorliegende gemeinsame Empfehlung gibt eine Orientierung zum Umgang mit den verschiedenen Formen des Antisemitismus, beschreibt ihn in seiner Wirkung und zeigt Maßnahmen der Prävention und Intervention auf. Jede und jeder Einzelne ist dabei herausgefordert, Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und entsprechend zu reagieren. Kinder und Jugendliche brauchen ein Wertesystem, das ihnen Orientierung gibt. Auch die Schule ist dafür verantwortlich, dieses zu vermitteln. Die gemeinsame Empfehlung richtet sich vor allem an Lehrkräfte und pädagogisches Personal aller Schularten, Schulstufen und Fächer, an Schulleitungen, Einrichtungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften sowie an die zuständigen staatlichen Institutionen."

  • 14 Vorträge zu Antisemitismus
    "Von Juni bis November befasst sich eine neue Vortragsreihe an der Universität Trier mit Antisemitismus. Veranstalter ist die Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA), die einer breiten Öffentlichkeit Ansätze aus der wissenschaftlichen Forschung vermitteln will. Zum Auftakt am 24. Juni setzt sich Dr. Mathias Berek vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin mit „Antisemitismus und Impfkritik“ auseinander. Er betrachtet historische Verflechtungen und geht in der Beobachtung der Impfgegner-Bewegung bis in das 19. Jahrhundert zurück. Bis zum 25. November folgen insgesamt 13 weitere Vorträge, beispielsweise zu den Themen „Was ist eigentlich Antisemitismus?“, „Antisemitismus in Fußball-Fankulturen“, „Antisemitismus in antirassistischer Theorie und Praxis“, „Gewerkschaften und Antisemitismus“ oder „Antisemitismus und Verschwörungsideologien im Netz“. Die Termine und Themen der Veranstaltungsreihe sind, ebenso wie die Links zur Teilnahme an den Online-Vorträgen, auf den Internetseiten der IIA zu finden: www.iia.uni-trier.de. Die IIA ist ein Zusammenschluss von Doktoranden und Studierenden aus der Großregion, der sich 2019 gegründet hat und an der Universität Trier ansässig ist."

  • Forsa-Studie berichtet über mehr Hass im Netz im Corona-Jahr
    Die Landesanstalt für Medien NRW führt seit 2016 einmal jährlich eine Umfrage zum Thema Hate Speech bzw. Hasskommentare im Internet durch. In der aktuellen Umfrage 2021 geben rund drei Viertel der Befragten (76%) an, schon einmal Hate Speech bzw. Hasskommentaren im Internet begegnet zu sein. Zum Vorjahr stieg dabei der Anteil derjenigen von 34 Prozent auf 39 Prozent, die Hasskommentare sehr häufig oder häufig wahrnahmen – ein neuer Höchstwert. Der Anteil derer, denen kein Hass im Netz begegnet ist, liegt bei 22 Prozent. Dieser Wert entspricht dem aus der Umfrage in 2018.

  • Aktuelles aus dem Deutschen Bundestag:

    • Zahl islamistischer Gefährder
      (hib/STO) Im Bereich der "Politisch motivierten Kriminalität - religiöse Ideologie" sind mit Stand vom 1. April dieses Jahres laut Bundesregierung 579 Personen als Gefährder eingestuft gewesen. 332 Gefährder aus diesem Phänomenbereich hielten zum Ende des ersten Quartals 2021 (Stand: 6. April) in Deutschland auf, wie aus der Antwort der Bundesregierung (19/30299) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/29577) zu "Islamisten in Deutschland" weiter hervorgeht. Danach befanden sich am 6. April nach Kenntnis des Bundeskriminalamtes 101 Gefährder aus dem genannten Bereich in Deutschland in Haft. Wie die Bundesregierung ferner ausführt, bestanden Ende März 2021 zu 136 Personen mit Aufenthalt im Ausland, die in diesem Phänomenbereich als Gefährder eingestuft waren, insgesamt 150 offene Haftbefehle. Zu Gefährdern im Inland existierten den Angaben zufolge keine offenen Haftbefehle.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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