04.06.2019

Prävention von Radikalisierung und demokratiefeindlichem Extremismus: Aktuell (145)

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zu dem Thema

  • Universitätsklinikum Ulm - Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie (www)
    Forschungsprojekt Grundlagenwissen für Heilberufe zur Identifikation von Radikalisierungsprozessen als Risiko für Taten zielgerichteter Gewalt. "Gerade junge Menschen scheinen besonders gefährdet zu sein, sich von radikalem Gedankengut, das im Einzelfall auch in terroristischen Gewalttaten münden kann, begeistern zu lassen. Diese jungen Menschen leben nicht isoliert - sie sind eingebunden in eine Familie, haben Kontakt zu Nachbarn und anderen Personen im Umfeld, besuchen teilweise noch die Schule oder treten in Behörden als Leistungsempfänger auf. Einige von ihnen zeigen dabei Auffälligkeiten im Verhalten und möglicherweise spielen bei einem Teil der gefährdeten jungen Menschen psychische Erkrankungen eine Rolle. Hier setzt das Forschungsprojekt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie an. In diesem Projekt liegt der Schwerpunkt auf der Rolle der Heilberufe im Prozess der Identifikation von Risikogruppen und im Umgang mit Radikalisierungstendenzen. Ziel ist es, Vertretern aus Heilberufen Handlungskompetenzen zu vermitteln, um Radikalisierungstendenzen rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und dann entsprechend handeln zu können."

  • Aktuelles aus dem Bundestag:
    Zwei rechts motivierte Tötungsdelikte
    (hib/PK) Seit 1. Januar 2016 sind zwei Tötungsdelikte aus dem Bereich der politisch rechts motivierten Kriminalität (PMK-rechts) gemeldet worden. Das geht aus der Antwort (19/10464) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/10030) der Linksfraktion hervor. Der erste Fall datiert von Oktober 2016, der zweite von April 2018.

  • Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)
    Fallzahlen Politisch Motivierte Kriminalität 2018. Die Zahl der politisch motivierten Straftaten ist im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gesunken. Das Bundeskriminalamt hat für 2018 36.062 politisch motivierte Straftaten erfasst. 
    Die Straftaten im Phänomenbereich PMK -rechts- bleiben mit 20.431 registrierten Taten auf Vorjahresniveau (2017: 20.520) und machen weiterhin die Hälfte aller registrierten Straftaten aus. Die Gewaltdelikte im Phänomenbereich "Rechts" sind nach einem starken Rückgang im Vorjahr, wieder leicht (um 2,3 Prozent) angestiegen.
    Weiter zurückgegangen sind die Angriffe auf Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rückgang auf 173 Straftaten zu verzeichnen (2017: 312). Damit hat sich der seit Februar 2016 rückläufige Trend weiter fortgesetzt und die Zahlen liegen sogar wieder unter dem Niveau des Jahres 2014.
    Die Zahl der Straftaten im Phänomenbereich PMK -links- sind im Vergleich zum Vorjahr (2017: 9.752) um mehr als 18 Prozent auf 7.961 Taten zurückgegangen. Von 1.340 Gewaltdelikten im Phänomenbereich "Links" waren 815 gegen die Polizei gerichtet. Ein großer Anstieg linksmotivierter Straftaten war im Zusammenhang mit den Klimaprotesten im Kontext "Hambacher Forst" zu verzeichnen. 
    Im Phänomenbereich PMK -ausländische Ideologie- haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt auf 2.487 Straftaten. Den quantitativen Schwerpunkt bilden Straftaten mit Türkeibezug.
    Die Fallzahlen im Phänomenbereich PMK -religiöse Ideologie- sind im vergangenen Jahr um knapp 50 Prozent auf 586 Straftaten (2017:1.012) zurückgegangen. Schwerpunkt bilden weiterhin Taten mit islamistischem Hintergrund. 

  • European Crime Prevention Network (EUCPN)
    Monitor radicalisation and violent extremism. This EUCPN monitor on radicalisation presents an overview of the current state of affairs in the prevention of radicalisation. After discussing the concept of radicalisation and the problems connected to it, it presents the most important European data on the phenomenon as well as recent trends in jihadist, right-wing, left-wing, and nationalist extremism and terrorism.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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