17.11.2022

Umfrage: Gewalt gegen Lehrkräfte auf besorgniserregendem Niveau

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„Bereits seit 2016 lässt der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Schulleitungen in regelmäßigen Abständen danach befragen, wie zufrieden sie mit ihrem Job sind und veröffentlicht die Ergebnisse anlässlich der Eröffnung des Deutschen Schulleitungskongresses (DSLK) in Düsseldorf.

Auch in diesem Jahr führte das Meinungsforschungsinstitut forsa eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.300 Schulleitungen durch. Die nunmehr sechste Berufszufriedenheitsumfrage unter Schulleitungen legte ein besonderes Augenmerk auf das Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“.

„Die Ergebnisse zum Thema ‚Gewalt gegen Lehrkräfte‘ sind bedrückend. Fakt ist: Gewalt gegen Lehrkräfte und Schulleitungen ist an der Tagesordnung und wird seit dem Beginn der Coronapandemie zu einem immer größeren Problem in den Schulen. Darüber hinaus sehen wir einen dramatischen Rückgang der Berufszufriedenheit von Schulleitungen“, fasst Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), die heute veröffentlichten Ergebnisse zusammen.

Die Ergebnisse der Studie offenbaren, dass sich die Zahl der Schulen, an denen es in den letzten fünf Jahren Gewalt gegen das pädagogische Personal gab, auf einem hohen Niveau eingepegelt hat. So meldeten fast zwei Drittel der befragten Schulleitungen zurück, dass es innerhalb der letzten fünf Jahre Fälle psychischer Gewalt, beispielsweise in Form von Beleidigungen, Bedrohungen oder Belästigungen an ihrer Schule gegeben hätte. Gut ein Drittel der Schulleitungen weiß, dass Lehrkräfte Opfer von Cyber-Mobbing wurden. Besonders erschreckend: In einem weiteren Drittel der Schulen kam es in den letzten fünf Jahren zu gewalttätigen körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte oder Schulleitungen. Für Udo Beckmann ist dieser Befund ein Skandal: „Rechnet man die Prozentangaben auf die Grundgesamtheit der allgemeinbildenden Schulen hoch, bedeutet das, dass es in den letzten fünf Jahren an fast 20.000 Schulen zu psychischer und an jeweils gut 10.000 Schulen zu Cyber-Mobbing oder körperlicher Gewalt kam. Dieser Zustand ist unhaltbar. Der Schutz der Lehrkräfte muss dringend auf die politische Agenda.“

Dabei gibt es teils deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Schulformen. So kam es beispielsweise an drei von vier Förder- und Sonderschulen, also mehr als doppelt so häufig wie im Durchschnitt, zu Fällen direkter physischer Gewalt, wohingegen dies lediglich sechs Prozent der Schulleitungen an Gymnasien feststellten. Im Gegensatz dazu kam es an Förder- und Sonderschulen seltener zu Fällen von Cyber-Mobbing (13 Prozent) als dies beispielsweise an Haupt-, Real- und Gesamtschulen (55 Prozent) oder Gymnasien (45 Prozent) der Fall war.“

Quelle: bildungsclick

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