16.11.2022

Han­del mit Rausch­gift nimmt zu

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In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden im vergangenen Jahr rund 361.000 Rauschgiftdelikte registriert. Damit ging die Gesamtzahl der Delikte um 1,3 Prozent leicht zurück. Allerdings stieg die Zahl der Rauschgift-Handelsdelikte um 2,9 Prozent auf 55.941 Fälle. Das geht aus dem „Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2021“ hervor, das am 10.11.2022 vom Bundeskriminalamt (BKA) und dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht und Drogenfragen vorgestellt wurde.

Der Großteil des durch Polizei- und Zollbehörden sichergestellten Rauschgifts wird über den Land- und den Seeweg nach Deutschland geschmuggelt. Als Vertriebsweg hat sich das Internet weiter etabliert. Dabei ist das Darknet eine Bezugsquelle, aber auch Messenger-Dienste oder Social-Media-Seiten werden für den Handel mit Drogen genutzt. Gehandelt wird schwerpunktmäßig mit Cannabis und Neuen psychoaktiven Stoffen (z.B. synthetische Cannabinoide): Der Anteil der Cannabis-Handelsdelikte an allen Rauschgift-Handelsdelikten entsprach im vergangenen Jahr 59,1 Prozent (33.060 Fälle, 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr).

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 280.840 Tatverdächtige im Zusammenhang mit Rauschgiftdelikten registriert, was einem Rückgang von 1,4 Prozent entspricht (2020: 284.723). Darunter waren 47.784 Tatverdächtige, die im
Zusammenhang mit Rauschgift-Handelsdelikten ermittelt wurden (2020: 48.273; -1 Prozent).

Bei der Sicherstellung von Drogen ist insbesondere bei Kokain und Methamphetamin feststellbar, dass die Mengen steigen. So hat sich die Menge des sichergestellten Kokains im Berichtsjahr 2021 mit mindestens 23 Tonnen mehr als verdoppelt (2020: mindestens 11 Tonnen). Bei Methamphetamin stieg die sichergestellte Menge über alle Erscheinungsformen hinweg, also pulverförmig, kristallin und flüssig, um 25 Prozent auf mindestens 363,1 Kilogramm (2020: 290,5 kg).

Wie gefährlich der Konsum von Drogen ist, zeigt die Zahl der Todesfälle: 1.826 Menschen starben im vergangenen Jahr an den Folgen ihrer Drogensucht, eine Zunahme um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1.581 Todesfälle). Die häufigsten Todesursachen waren der Konsum von Heroin und Opiat-Substitutionsmitteln.

Die Bekämpfung des organisierten Rauschgifthandels ist eine Kernaufgabe des Bundeskriminalamts. Durch die Erkenntnisse, die auf der Auswertung von Daten der Krypto-Kommunikationsanbieter „EncroChat“, „Sky-ECC“ und „ANOM“ beruhen, hat diese eine neue Dimension erreicht. Auf der Basis dieser Daten wurden in Deutschland seit März 2020 bis heute etwa 4.000 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei den polizeilichen Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang durchgeführt wurden, konnten unter anderem nahezu 40 Tonnen Rauschgift (inkl. Grundstoffe) sichergestellt werden. Das BKA hat, um die notwendigen Analysen und die Fälle für die Bearbeitung in den Bundesländern aufzubereiten, eine besondere Aufbauorganisation (BAO) gegründet.

Zwei weitere wichtige Schläge gegen die Organisierte Rauschgiftkriminalität gelangen dem BKA im August 2022: Im Rahmen zweier Verfahren konnten 700 Kilogramm Heroin und 2,3 Tonnen Kokain sichergestellt sowie mehrere Beschuldigte festgenommen werden.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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