17.10.2022

Bundeskriminalamt veröffentlicht Bundeslagebild "Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte 2021"

Die registrierten Gewalttaten gegen Polizeivollzugsbeamtinnen
und -beamte sind im Jahr 2021 um 689 Fälle auf 39.649 gestiegen, eine Zunahme um
1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Etwas deutlicher stieg die
Anzahl der in diesem Zusammenhang als Opfer registrierten Polizistinnen und
Polizisten. Hier gab es einen Anstieg um 3.795 auf 88.626 Opfer (plus 4,5
Prozent). Dies geht aus dem heute vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten
Bundeslagebild "Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte
2021"
hervor.

Damit erreichen sowohl die Fall- als auch die Opferzahlen im Bereich der
Gewaltstraftaten gegen Polizistinnen und Polizisten neue Höchstwerte. Seit 2012
stieg die Anzahl der Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten um insgesamt
22,5 Prozent, die Anzahl der als Opfer registrierten Polizeibeamtinnen und
-beamte noch deutlicher um 48,4 Prozent.

Am häufigsten wurden 2021 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamtinnen und
Vollstreckungsbeamte registriert (48,0 Prozent aller Gewalttaten gegen
Polizistinnen und Polizisten) - dabei wurden 46.410 Polizistinnen und Polizisten
als Opfer erfasst, fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2020: 44.213).
Bei der Anzahl der Tötungsdelikte verzeichnet die Statistik einen Rückgang auf
30 registrierte Fälle (2020: 63) und weist 55 (2020: 114) Polizistinnen und
Polizisten als Opfer selbiger aus. Alle Mord- und Totschlagsdelikte blieben im
Versuchsstadium.

Der Großteil der ermittelten Tatverdächtigen ist männlich (84,2 Prozent). 23.953
Tatverdächtige hatten eine deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von
70,6 Prozent entspricht. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen hat sich
gegenüber 2020 um drei Prozent auf 9.949 verringert. Mehr als zwei Drittel der
Verdächtigen war über 25 Jahre alt. Die Verdächtigen handelten in der Regel
alleine. Viele der Tatverdächtigen waren polizeilich bekannt (75,6 Prozent).
Fast jeder zweite stand unter Alkoholeinfluss.

Das Lagebild enthält neben Angaben zu Gewalttaten gegen Polizistinnen und
Polizisten auch Daten zu Opfern, die bei der Feuerwehr oder bei Rettungsdiensten
tätig sind. Diese Kräfte waren in allgemeinen Einsatzlagen ebenfalls mit ihnen
entgegengebrachter Gewalt konfrontiert. So wurden 2.160 Fälle registriert, in
denen mindestens ein Angehöriger dieser beiden Berufsgruppen betroffen war. Die
Anzahl der Opfer unter diesen Kräften betrug 3.083. Diese Werte liegen jeweils
über dem Niveau des Jahres 2020.

 

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