25.06.2022

Bielefelder Erklärung 2022 - "Soziale Arbeit und Macht"

Die Bedeutung des Sozialen und die notwendige Auseinandersetzung mit Aufgabenzuschreibung, Ressourcen und Macht für und in der Sozialen Arbeit

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Im Rahmen der 81. Jahrestagung der Gilde Soziale Arbeit haben die Mitwirkenden vom 26. bis 28. Mai 2022 im Haus Neuland (Bielefeld) über "Soziale Arbeit und Macht" gestritten und diskutiert. Vorläufiges Ergebnis dieser Beratungen stellt die folgende, durch das Gildeamt am 28.05.2022 vorgelegte Bielefelder Erklärung dar. „Soziale Arbeit fördert als praxisorientierte Profession und wissenschaftliche Disziplin gesellschaftliche Veränderungen, soziale Entwicklungen und den sozialen Zusammenhalt sowie die Stärkung der Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen. Die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit“, so die Funktionsbestimmung des IFSW (International Federation of Social Workers). Diese gewinnt gerade in Phasen gesellschaftlicher Krisen (Ökologie, Energie, Pandemie, Krieg) eine zusätzliche Bedeutung. Um sie zu verwirklichen kann und muss die Soziale Arbeit sich im Kontext von gesellschaftlichen Verwerfungen, Ungerechtigkeit, Armut, Desintegration, u.a.m. mit der Frage ihrer Aufgabenzuschreibung, mit politischen Vorgaben und der gesellschaftlichen (Nicht-)Bereitstellung von Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten auseinandersetzen. So verstanden muss Soziale Arbeit in ihrem Handeln immer auch auf Herstellung von (sozialer und ökonomischer) Gerechtigkeit bezogen sein. Soziale Gerechtigkeit ist für uns insbesondere die Befähigung von Menschen zu sozialer, kultureller und politischer Teilhabe. Aus diesem Anspruch ergeben sich zwangsläufig Fragen, mit welchen Ressourcen und welchem Einfluss bzw. welcher Macht Soziale Arbeit ausgestattet ist. Dies betrifft sowohl die gesamtgesellschaftliche Dimension als auch die Positionierung im Kontext anderer gesellschaftlicher Teilbereiche, wie im Rahmen der Jahrestagung diskutiert.

Seit der Gründung der Gilde Soziale Arbeit 1925 geht es darum, sich für „die gemeinsame Sache“ (Elisabeth Siegel) einzusetzen und in „sozialbewegter Verbundenheit Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit zu suchen und wohlfahrtsstaatliche Lösungen für die Not der Menschen anzubieten“.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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