13.10.2022

EU-Jugendaktionsplan für auswärtiges Handeln verstärkt die Partnerschaft mit jungen Menschen weltweit

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Die EU will die Beteiligung junger Menschen in Partnerländern am auswärtigen Handeln mit einem Jugendaktionsplan stärken. Er setzt den ersten politischen Rahmen für eine strategische Partnerschaft mit jungen Menschen in der ganzen Welt für den Zeitraum 2022-2027. 

Der Jugendaktionsplan wurde nach umfassenden Konsultationen mit über 220 Interessenträgern aus aller Welt, insbesondere Kinderrechts- und Jugendorganisationen, ausgearbeitet. Er entspricht der legitimen, sich auch in den Ergebnissen der Konferenz zur Zukunft Europas widerspiegelnden Forderung junger Menschen, systematischer in die Politikgestaltung und Beschlussfassung der EU eingebunden zu werden.

Der Jugendaktionsplan für das auswärtige Handeln der EU beruht auf drei Säulen, im Sinne derer die Partnerschaft der EU mit jungen Menschen in Partnerländern gestaltet werden soll:

  1. Partnerschaft für die Beteiligung: mehr Mitsprache junger Menschen bei Politikgestaltung und Entscheidungsfindung

Junge Menschen brauchen und verdienen eine umfassende Herangehensweise, die ihre maßgebliche, inklusive und wirksame Teilhabe gewährleistet. Die EU setzt sich dafür ein, die Mitsprache und Führungsrolle junger Menschen, insbesondere von jungen Frauen und Mädchen, Jugendaktivisten und ‑organisationen, weltweit auf allen Regierungs- und Verwaltungsebenen, von der Innenpolitik bis hin zu multilateralen Foren und im Rahmen der Politikgestaltung der EU, zu stärken.

  1. Partnerschaft für die Befähigung: Bekämpfung von Ungleichheiten und Ausstattung der jungen Menschen mit den erforderlichen Kompetenzen und Hilfsmitteln für ihre Entfaltung

Junge Menschen zu befähigen, bedeutet, dass ihre Stimme Gehör findet und die Ungleichheiten in ihrem Leben angegangen werden. Die EU wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, Bildungssysteme weltweit nicht zuletzt durch Investitionen im Rahmen von Global Gateway zu reformieren, den Zugang junger Menschen zu wirtschaftlichen Chancen zu verbessern und ihre Fähigkeit zu stärken, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen und den ökologischen und den digitalen Wandel weltweit voranzutreiben. Gleichzeitig wird die EU weiterhin die Gesundheit, das geistige und körperliche Wohlergehen und die Gewährleistung sexueller und reproduktiver Gesundheit und der damit verbundenen Rechte für junge Menschen fördern. Dabei wird sie auch künftig ein besonderes Augenmerk auf Kinder und junge Menschen in Konfliktsituationen legen.

  1. Partnerschaft für die Begegnung: Schaffung von Möglichkeiten für junge Menschen zur Netzwerkbildung und zum weltweiten Austausch

Die EU möchte Mobilitäts-, Austausch- und Vernetzungsmaßnahmen für junge Menschen als wesentlichen Aspekt der zwischenmenschlichen Dimension der Global-Gateway-Strategie fördern. Mit dem Jugendaktionsplan für das auswärtige Handeln der EU werden laufende Initiativen verstärkt und neue wichtige Initiativen für junge Menschen in aller Welt ins Leben gerufen, wie zum Beispiel:

  • Die Initiative „Jugend und Frauen in der Demokratie“ über 40 Mio. Euro soll die Mitsprache und Führungsrolle junger Menschen, Jugendaktivisten und ‑organisationen weltweit fördern, indem deren Rechte, Handlungsfähigkeit und Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben gestärkt werden. Mit dieser Initiative sollen Basisorganisationen und junge Aktivisten bei der institutionellen Aufsicht, der Korruptionsbekämpfung, der zivilgesellschaftlichen Wahlbeobachtung, dem Eintreten für demokratische Reformen, der politischen Bildung sowie der Förderung des Wahlrechts, der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit und der Menschenrechte unterstützt werden.
  • Beim Youth Empowerment Fund handelt es sich um eine neue Pilotinitiative über 10 Mio. Euro, mit der von jungen Menschen angeführte Initiativen in Partnerländern gezielt finanziell gefördert werden sollen, wobei der Schwerpunkt auf die lokale Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Klimawandel und Inklusion vulnerabler und marginalisierter Jugendlicher gelegt wird.
  • Über die Jugendakademie Afrika-Europa werden 50 Mio. Euro für formale und nichtformale Lernmöglichkeiten und Austauschprogramme bereitgestellt, welche jungen Menschen zugutekommen sollen, die ihre Führungskompetenzen verbessern und Netzwerke mit Akteuren des Wandels in Afrika knüpfen möchten.

Der Jugendaktionsplan ist Teil der Bemühungen der EU-Institutionen im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend 2022 und dessen internationaler Dimension; er verdeutlicht die wichtige Rolle junger Menschen bei der Gestaltung einer besseren Zukunft, die grüner, inklusiver und digitaler sein wird.

Hintergrundinformationen

Der Jugendaktionsplan stärkt die internationale Dimension der EU-Jugendstrategie und baut auf der EU-Kinderrechtsstrategie auf.

Er stützt sich auf den EU-Aktionsplan für Menschenrechte und Demokratie, in dem die Notwendigkeit einer gleichberechtigten, umfassenden und echten Teilhabe junger Menschen am öffentlichen und politischen Leben hervorgehoben wird, sowie auf die Europäische Säule sozialer Rechte. Schließlich wird damit der EU-Aktionsplan für die Gleichstellung (GAP) III umgesetzt, indem der Schwerpunkt auf die Stärkung der Rolle von Mädchen und jungen Frauen gelegt wird.

Ein Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission über jugendspezifische Indikatoren und der dazugehörige Datensatz tragen zu einem evidenzbasierten Ansatz für den Jugendaktionsplan bei. Sie liefern eine Karte mit internationalen Daten zu verschiedenen jugendbezogenen Schwerpunktthemen sowie Empfehlungen für alle Jugendarbeit-Interessenträger im Sinne einer größeren Kohärenz.  

Der Jugendaktionsplan wird außerdem zur Umsetzung der UN-Agenda für Jugend, Frieden und Sicherheit beitragen und die Rolle junger Menschen bei der Schaffung eines dauerhaften Friedens, der Förderung von Gerechtigkeit und Aussöhnung und der Bekämpfung von Gewaltextremismus stärken.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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