06.07.2022

Fast 20.000 Hitzetote in drei Jahren in Deutschland

„Im extrem heißen Sommer 2018 und den Folgejahren kam es laut einer Studie zu Übersterblichkeit aufgrund der hohen Temperaturen. Gefährdete Gruppen müssten künftig besser geschützt werden.

Hohe Sommertemperaturen haben einer Studie zufolge in den Jahren 2018 bis 2020 jeweils zu Tausenden hitzebedingter Sterbefälle in Deutschland geführt. Zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraum im Jahr 1992 sei eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, schrieben Forscher von Robert Koch-Institut, Umweltbundesamt und Deutschem Wetterdienst im „Deutschen Ärzteblatt“.

Hohe Temperaturen können unter anderem das Herz-Kreislauf-System stark belasten und bestehende Beschwerden, wie etwa Atemwegserkrankungen, verstärken. Da Hitze nur selten als direkte Todesursache erkannt wird, nutzten die Studienautoren für ihre Analyse statistische Verfahren.

2018 war besonders heiß

Besonders stark war der Effekt vor vier Jahren, im zweitwärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. „Insbesondere das Jahr 2018 liegt mit einer geschätzten Anzahl von etwa 8700 hitzebedingten Sterbefällen in einer ähnlichen Größenordnung wie die historischen Hitzejahre 1994 und 2003 (jeweils rund 10.000 Sterbefälle)“, schreiben die Forscherinnen und Forscher. 2018 habe es in Deutschland eine ungewöhnlich lange Hitzeperiode gegeben, es seien zudem auffallend hohe Wochenmitteltemperaturen in diesem Zeitraum gemessen worden.

Für 2019 schätzen die Autoren 6900 hitzebedingte Sterbefälle, für 2020 die Zahl von 3700. Für das Jahr 2021 sei keine signifikant erhöhte hitzebedingte Sterblichkeit ermittelt worden.

Offenbar bessere Anpassung

Seit Beginn des Untersuchungszeitraums 1992 sei der Einfluss der hohen Temperaturen auf die Sterblichkeit insgesamt leicht zurückgegangen, heißt es in der Studie. Das weise auf eine gewisse Anpassung an die Hitze hin.

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