Bildung in Zeiten des Extremismus -- Lebensweltlich-narratives Arbeiten in der Gruppe. Zwei Modellprojekte und qualitative EU-Begleitforschung
Silke Baer
cultures interactive e.V.
Dr. Harald Weilnböck
Cultures Interactive e.V.
Die Gretchenfrage des Wie und Wozu von Bildung findet in sozialen Brennpunktfeldern bei Jugendlichen mit hohen Destruktivitätslatenzen ihre genauesten Antworten. Nachhaltig präventive Bildung muss (1) sich auf die psycho-affektiven, sozialen und narrativen Kompetenzen konzentrieren, (2) greift die lebensweltlich-biografischen Erfahrungen, den Peer-Kontext sowie Kommune und Familie auf, (3) erfolgt in sorgsam geleiteten Gruppen, die auch beziehungs-gestützte Selbsterfahrung ermöglichen und (4) berücksichtigt die bevorzugten Medien-Narrative und Fiktionen. Hierzu zwei Modellprojekte, (a) junge Gewaltstraftäter im Gefängnis, (b) überregionale Rechtsextremismus-Prävention in belasteten Kommunen. Cultures -Interactive betreibt zivilgesellschaftliche Jugendkultur-Arbeit. Hiphop, Sprechgesang (Rap), Tanzen (Breakdance), Bildgestalten (Comic, Graffiti), digitale Musik-Produktion etc. unterstützen die Vermittlung von jugendgerechter politischer Bildung, wenn deren bürgerrechtlichen Wurzeln thematisiert und psychologisch fundierten Gruppenverfahren eingesetzt werden. Auch Violence-Prevention-Network arbeitet gruppendynamisch und biografisch, wahrt den persönlichen Respekt, betreibt intensive Tat-Auseinandersetzung in der verbindlichen Gruppen-Beziehung, politische Bildung und Change-Management. Beide Träger führen Evaluationsforschung im EU-Kontext durch (TPVR, Directorate ‚Freedom, Security and Justice‘).
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