Kongressprogramm 29. DPT

Erfassung von Rechtsextremismus und Antisemitismus

Prof. Dr. Gideon Botsch
Moses Mendelsohn Zenrum, Universität Potsdam
Prof. Dr. Christoph Kopke
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

Abstract:
Straf- und Gewalttaten mit erwiesener oder mutmaßlicher politischer Motivation („Politisch motivierte Kriminalität“) werden polizeilicherseits gesondert erfasst. Die Zahlen der PMK-Statistik sind für die polizeiliche Lageeinschätzung, Fragen der Prävention und der politischen Diskussion insgesamt von Belang. Dabei geht es auch immer um die Frage, was als politisch einzuschätzen ist. Dies zeigt sich nicht zuletzt an der seit Jahren anhaltenden Auseinandersetzung zu der Frage, wie viele Menschen in der Bundesrepublik in den vergangenen Jahrzehnten Opfer rechtsmotivierter Gewalt geworden sind.
Dieser Vortrag befasst sich mit den Möglichkeiten, den Bedarfen, aber auch den Schwierigkeiten entsprechende Straftaten zu erkennen, bestimmten Phänomenbereichen zuzuordnen und entsprechend zu erfassen. Im Fokus des Vortrages zum PMK-System stehen inhaltlich die Komplexe „Rechtsextremismus“ und „Antisemitismus“.
Prof. Dr. Gideon Botsch

Geboren 1970 in Berlin (West).

Studium der Politikwissenschaft am Fachbereich Politische Wissenschaft der Freien Universität Berlin.

1997: Diplom auf der Grundlage einer Arbeit zur Kontinuität nationalsozialistischer Europa-Konzepte im frühen Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland.

2003: Promotion am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin – Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft – auf Grundlage einer Arbeit über: „Politische Wissenschaft“ im Einsatz. Das Deutsche Auslandswissenschaftliche Institut und die Auslandswissenschaftliche Fakultät der Universität Berlin 1940-1945.

Seit 2006: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am MMZ, Forschungsschwerpunkt Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung;
Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam.

2014: Habilitation und Ernennung zum Privatdozenten für das Fach Politikwissenschaft an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam auf Grundlage einer kumulativen schriftlichen Habilitationsleistung über: Die „nationale Opposition“ in der Bundesrepublik Deutschland. Studien zur Geschichte der extremen Rechten.

Seit 2017: Leiter der Emil Julius Gumbel Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus am MMZ (EJGF)

2018: Außerplanmäßiger Professor an der Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät.

Prof. Dr. Christoph Kopke

Seit September 2018 Professor für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte (Änderung der Denomination)

Seit November 2015 Professur für Politikwissenschaft und Soziologie an der HWR Berlin.

2013-2015 wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Universität Potsdam im Forschungsprojekt "Überprüfung umstrittener Altfälle 'Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Brandenburg'“. (Projektleitung)

2010 - 2013 freiberuflicher Politikwissenschaftler und Publizist

2008 Promotion (Dr. phil.) am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin – Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft – auf Grundlage der Arbeit: "Die politisch denkende Gesundheitsführung". Ernst Günther Schenck (1904-1998) und der Nationalsozialismus.

2006 bis 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Universität Potsdam.

1998-2006 wissenschaftliche Mitarbeit in verschiedenen Ausstellungs- und Forschungsprojekten (u.a. Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen; Institut für Geschichte der Medizin, Charité Berlin)

1997 Diplom (Politikwissenschaft) an der FU Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft.

10. Juni 2024
15:00 - 15:45 Uhr
Vortrag
Raum: Bellevue