„Eine Bombe, und alles ist in Ordnung“: Hass im Internet

Dr. Thomas Hestermann
Hochschule Macromedia

Hasskommentare im Internet richten sich vor allem gegen Minderheiten und Frauen, sind rechtsradikale Hetze mit modernen Mitteln – so die landläufige Ansicht. Doch aus einer Analyse von über 100.000 Kommentaren zu reichweitenstarken deutschen Facebook-Seiten wissen wir jetzt: Digitaler Hass ist vielschichtig und manchmal anders, als man denkt.

Tatsächlich greifen zahlreiche Kommentare Menschen aufgrund ihrer Herkunft an und zielen damit auf gesellschaftliche Minderheiten. Doch besonders häufig sind mehrheitlich gewählte Politikerinnen und Politiker im Fokus.

Erstaunlich ist auch: Hass richtet sich zwar vielfach gegen linke oder grüne Positionen – doch die am häufigsten angegriffene Partei ist im Untersuchungszeitraum die AfD.

Digitaler Hass vergiftet die Debatte und bringt Menschen zum Schweigen. Zehn Prozent aller Befragten berichten, dass sie selbst bereits Ziel von Hass in der Internet-Öffentlichkeit (soziale Medien, Blogs etc.) waren. Dabei stellen öffentliche herabwürdigende Äußerungen im Internet für die Betroffenen eine besonders intensive Rechtsverletzung dar. Wie also digital abgerüstet werden kann, ist eine besondere Herausforderung für die Prävention.

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