Extremistische Online-Propaganda in Krisenzeiten

Fehime Özmen
jugendschutz.net
Antimuslimischer Rassismus im Netz ist allgegenwärtig, insbesondere befeuert durch rechtsextreme Onlinepropaganda – von einzelnen Kommentaren oder Memes, in denen Muslime verächtlich gemacht werden, bis hin zu gezielten Hasskampagnen. Auch islamistische Akteure instrumentalisieren antimuslimischen Rassismus, um im Netz massiv zu mobilisieren, was Rechtsextreme wiederum für ihre Agenda nutzen: Eine verhängnisvolle Wechselwirkung. Dabei docken Extremisten dort an, wo junge Menschen mit Rassismuserfahrung sich abgelehnt fühlen. Sie greifen Diskriminierungsgefühle auf und sprechen gezielt aber oftmals auch subtil im Rahmen ihrer Medienstrategie junge Userinnen und User an. Zudem vermengen sich in öffentlichen Debatten Ressentiments gegenüber muslimischen Menschen undifferenziert mit der Angst vor der Gefahr, die von islamistischen Fundamentalisten ausgeht. So etwa, wenn wiederholt pauschalisierend über das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung und über eine Leitkultur diskutiert wird. Extremisten knüpfen hier an reale Diskriminierungs- und Marginalisierungsgefühle von jungen Menschen an. Innerhalb ihrer Propaganda verbinden sie alltägliche Rassismuserfahrungen vieler junger Userinnen und User mit gesellschaftspolitischen Debatten und globalen Problemen (Christchurch, Rohingya, Uiguren, Kaschmir, Hanau).

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