Islamophobie in der Polizei? Zum Einfluss der Kontakthäufigkeit

Prof. Dr. Stefanie Kemme
Akademie der Polizei Hamburg

Vor allem bei Betrachtung der Radikalisierungsprozesse, die in der Bevölkerung stattfinden, kann der gesellschaftliche Umbruch in Deutschland nicht mehr geleugnet werden. Die Polizei als Teil dieser Gesellschaft, die Ausbrüchen von Gewalt und Diskriminierung gegenüber Einwanderern entgegenwirken soll, ist aber nicht frei von eigenen kulturellen Stereotypen oder davon, sich von gesellschaftlichem Rechtspopulismus anstecken zu lassen. Fremdenfeindliche Einstellungen, die in Zusammenhang mit diskriminierenden und ausländerfeindlichen Übergriffen gebracht werden, sind besonders verheerend für die Polizei. In dem Paper werden Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die 2016 und 2017 an der Hochschule der Polizei in Hamburg in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Sozialpsychologie der Universität Hamburg durchgeführt wurde. Ein Ziel der Studie war es, islamophobe Einstellungen und Stereotype und den Einfluss der Kontakthäufigkeit mit Muslimen im privaten und beruflichen Bereich auf diese zu untersuchen. Es zeigt sich, dass berufliche Kontakte mit Muslimen Vorurteile und negative Stereotype in der Polizei steigern. Dies wirft die Frage auf, inwiefern diesen – mit Fokus auf die polizeiliche Ausbildung – entgegengewirkt werden kann.

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