Antisemitismus bei ausgewählten Migrantengruppen

Dr. Christian Babka von Gostomski
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Bisher ist es die Forschung in Deutschland schuldig geblieben, repräsentative Analysen zum Antisemitismus bei Personen mit einem Migrationshintergrund vorzulegen. Die Forderungen der Berichte des Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus der Jahre 2011 und 2017, sich der Frage der Verbreitung und der Erklärung von Antisemitismus bei Personen mit Migrationshintergrund zu widmen, sind weiter virulent.

Bei der Repräsentativuntersuchung „Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland“ (RAM 2015) wurden polnische, rumänische, türkische Staatsangehörige und deutsche Staatsangehörige mit türkischem Migrationshintergrund unter anderem zu Antisemitismus befragt. Einige der Items wurden identisch den deutschsprachigen Befragten bei der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS 2016) vorgelegt.

Der Vortrag wird erstens die Beantwortung auf die Antisemitismus- sowie auf nicht antisemitische, aber israelkritische Items komparativ für RAM 2015 und den ALLBUS 2016 darstellen. Zweitens werden mit den RAM 2015-Daten Erklärungsmodelle für die Zustimmung bezüglich der Konstrukte „Klassischer Antisemitismus“, „Israelbezogener Antisemitismus“ und „(Nicht antisemitische) israelkritische Einstellung“ vorgestellt. Drittens sollen dabei problematische methodische Aspekte bei der Erhebung von Antisemitismus-Items nicht ausgespart werden.

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Vorurteile Antisemitismus