Migrantenjugendliche - Lebenslagen und Risiken beim Aufwachsen. Was folgt für die Jugendhilfe?

Prof. Dr. Stefan Gaitanides
Fachhochschule Frankfurt

Der Beitrag setzt sich zunächst mit dem Allerwelts-Erklärungsmuster
zur Deutung der Lebensrisiken von Migrantenjugendlichen
kritisch auseinander – mit der „Kulturkonflikt“-
Hypothese. Die Bedeutung des Kulturkonfliktes für die Problemgenese
muss bei einer komplexen Analyse zurücktreten
hinter andere wichtige Einflussfaktoren, die zur Erklärung
anomischer Bewältigungsstrategien und ethnischer Rückzugstendenzen
herangezogen werden können.
Gefährdungen von Migrantenjugendlichen ergeben sich aus
einer Gemengelage von unverarbeiteten Problemen der Migrationsbiographie,
den schwierigen Arbeit- und Lebensbedingungen
der Migrantenfamilien, aus innerfamiliären Rollenkonflikten
und aus den eingeschränkten Chancenstrukturen in
Schule und Beruf. Von zentraler Bedeutung erscheinen auch
die geringe soziale Wertschätzung, Fremdenfeindlichkeit und
Diskriminierung und die mangelhafte Identifikation mit dem
politischen Gemeinwesen als Folge der hohen (bisherigen)
Zugangsschwellen zur Staatsbürgerschaft. Aus dieser komplexen
Diagnose können inhaltliche Ziele und Prioritäten für
die Jugendhilfe abgeleitet werden.
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