Glücksspielsucht-Prävention
Prävention der Glücksspielsucht: Zielgruppen und Maßnahmen

Abstract:
Steigende Spielanreize und die zunehmende Verfügbarkeit von Glücksspielen haben in jüngster Vergangenheit eine Diskussion um zielführende und bedarfsgerechte Konzepte zur Vermeidung der mit dem Glücksspiel assoziierten Suchtgefahren nach sich gezogen. Voraussetzung für die Umsetzung von passgenauen Handlungsmaßnahmen ist unter anderem die genaue Kenntnis über Hochrisikogruppen.
Der vorliegende Beitrag zielt zunächst darauf ab, aktuelle Befunde epidemiologischer Forschungen aus Deutschland zum Problemausmaß sowie zu besonders vulnerablen Populationssegmenten zusammenzutragen und Implikationen für eine evidenzbasierte Präventionspraxis abzuleiten. Im Fokus steht dabei vor allem die Gruppe der Jugendlichen. Daran anknüpfend soll der Blickwinkel erweitert und die verfügbaren internationalen Kenntnisse zu effektiven Maßnahmen des Jugend- und Spielerschutzes in der gebotenen Kürze zusammengefasst und auszugsweise vorgestellt werden.
Abschließend ist die Bedeutung der vorliegenden Evaluationsbefunde für die konkrete Ausgestaltung sowie Regulation des nationalen Glücksspielmarktes zu überprüfen.

Vita:
Dr. Tobias Hayer, Diplom-Psychologe, geb. 1974 in Bremen. Seit Abschluss des Studiums der Psychologie in 2001 ist Herr Dr. Hayer als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie und Kognitionsforschung (IPK) der Universität Bremen beschäftigt. Mittlerweile hat er zahlreiche Publikationen zu den Themenfeldern der Glücksspielsucht und des Problemverhaltens im Jugendalter vorgelegt. Seine in 2012 abgeschlossene Dissertation trägt den Titel „Jugendliche und glücksspielbezogene Probleme: Risikobedingungen, Entwicklungsmodelle und Implikationen für präventive Handlungsstrategien“. Außerdem war er für die wissenschaftliche Begleitung des Bundesmodellprojektes „Frühe Intervention beim Pathologischen Glücksspielen“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zuständig. Aktuelle Forschungsschwerpunkte von Herrn Dr. Hayer umfassen die Prävention glücksspielbezogener Probleme, die Effektivität ausgewählter Spielerschutzmaßnahmen, das Gefährdungspotenzial einzelner Glücksspielformen, simulierte Glücksspiele im Internet sowie das Risiko- und Problemverhalten im Jugendalter.

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06. Juni 2016
14:30 - 15:00 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 6
Ein Vortrag der Themenbox
Glücksspielsucht
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