Flüchtlinge und Jugendhilfe
Junge Flüchtlinge und Kriminalitätsprävention – Herausforderungen für die Jugendhilfe

Abstract:
Rund ein Drittel der nach Deutschland geflüchteten Menschen sind Kinder und Jugendliche. Diese jungen Geflüchteten, ob begleitet mit ihren Familien oder unbegleitet in Deutschland angekommen, befinden sich oftmals in Lebenslagen, die von zahlreichen Problemen geprägt sind. Zu diesen Problemen können auch Viktimisierungserfahrungen und Delinquenz gehören. Neben Polizei und Justiz ist hier insbesondere die Kinder- und Jugendhilfe gefordert.
Was sind die Bedarfe der geflüchteten Jugendlichen und wie kann die Jugendhilfe diesen gerecht werden? Wie können den Jugendlichen die Prinzipien des Rechtsstaates und seiner Institutionen schnell und jugendgerecht vermittelt werden? Wie kann mit Traumatisierungen und anderen Viktimisierungserfahrungen umgegangen werden? Wie können Viktimisierungen in und im Umfeld von Sammelunterkünften verhindert werden? Was sind die besonderen Herausforderungen für die Jugendgerichtshilfe, wenn geflüchtete Jugendliche straffällig werden?
Die bewährten Ansätze der Prävention von Delinquenz im Kindes- und Jugendalter gilt es darauf zu prüfen, inwiefern sie für diese neue Gruppe besonders belasteter junger Menschen geeignet sind bzw. angepasst werden müssen. Auch bedarf es hier der Entwicklung neuer Ansätze und neuer Kooperationen der Kriminalitätsprävention. Über diese Herausforderungen für die Jugendhilfe wollen wir mit Ihnen diskutieren.

Vita:
Bernd Holthusen, Geb. 1962, Studium der Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg und der Freien Universität Berlin mit dem Abschluss Diplom-Politologe, 1990-1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung an der FU Berlin zum Thema Rechtsextremismus in Berlin, 1994-1996 Bildungsreferent beim Informations-, Forschungs- und Fortbildungsdienst Jugendgewaltprävention im Verein für Kommunalwissenschaften, 1997-2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention am DJI. Seit 2013 Leiter der Fachgruppe Angebote und Adressaten der Kinder- und Jugendhilfe.


Dr. Diana Willems, Diplom-Soziologin und Rechtssoziologin (M.A.), ist seit 2011 als wissenschaftliche Referentin in der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention am Deutschen Jugendinstitut (München) tätig. Von 2007 bis 2011 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum sowie Dozentin für Kriminologie im Optionalbereich. Zwischen 2004 und 2007 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kriminologie und Strafrecht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Projekt 'Kriminalprävention und Intervention in Unternehmen' (gefördert von der VW-Stiftung). Sie hat in Regensburg, München und Onati (Spanien) studiert und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg promoviert.
07. Juni 2016
30 Minuten (Dauer)
11:30 - 12:00 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 9
Ein Vortrag der Themenbox
Aktuelle Herausforderungen für die Jugendhilfe
weitere Vorträge der Themenbox: