Kongressprogramm

Das PEER-Projekt an Fahrschulen: Kosten-Nutzen-Relation wirksamer Prävention

Abstract:
Präventionsarbeit ist mit oftmals mit nicht unerheblichem personellen und finanziellen Aufwand verbunden, ohne im Vorfeld immer wissen zu können, ob die getätigte Investition im Sinne einer Kosten-Nutzen-Relation die gewünschte Wirkung erzielen kann und Straftaten, Unfälle etc. verhindert werden. Nur wenn verschiedene Kriterien wie Wirksamkeit des gewählten Ansatzes und Erreichbarkeit der Zielgruppe erfüllt sind, können durch nachgewiesen wirksame Prävention erhebliche gesamtgesellschaftliche Kosteneinsparungen im Vergleich zu möglichen Folgekosten erreicht werden. Dies soll am Beispiel unserer Präventionsmaßnahme PEER-Projekt an Fahrschulen dargestellt werden.

Der finanzielle Aufwand für dieses Projekt ist vergleichsweise gering - selbst bei denkbarem flächendeckenden Einsatz. Mit einer Gegenüberstellung des finanziellen Bedarfes für ein PEER-Projekt zu den Kosten für Rettung, akutmedizinische Versorgung mit anschießender Heilbehandlung und Rehabilitation für nur ein schwerverletztes Unfallopfer wird die Bedeutung solcher Präventionsmaßnahmen für die Kostenträger von Unfällen deutlich.

Hierfür soll der Ansatz im Rahmen eines Vortrags vorgestellt, die Ergebnisse der Wirksamkeitsanalyse erörtert und die Kosten einer einjährigen Intervention den Kosten, die durch einen Unfall mit schwerem Personenschaden verursacht werden, gegenübergestellt werden.
Vita:
Prof. Dr. Wolfgang Heckmann, Psychologe, seit 1987 Geschäftsführer der SPI Forschung gGmBH und seit 1993 Professor für Sozialpsychologie am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der HS Magdeburg-Stendal, betreibt Forschung u.a. in den Bereichen Sucht und HIV/AIDS. Unter anderem war er Gastprofessor für Entwicklungspsychologie und Drogenprobleme in Kassel (1981-1982), Drogenbeauftragter des Landes Berlin (1978-1986), Mitarbeiter der WHO in Kopenhagen (Leiter der Abteilung Sexuelle Gesundheit, 1993) und Wissenschaftlicher Direktor des Fachgebietes Psychosoziale Forschung im AIDS-Zentrum des Bundesgesundheitsamtes (1987-1993). Prof. Dr. Heckmann ist (Mit-)Herausgeber verschiedener Reihen im Bereich der Sucht und AIDS-Forschung. Seine aktuelle Publikation lautet: Der T-Faktor, Mäßigungskonzepte in der Sozialen Arbeit, gemeinsam mit Fredersdorf, F., Wiesbaden 2010.


Thomas Stegelitz, Magister der Politikwissenschaft, seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter der SPI Forschung gGmbH zur Initiierung, Implementierung und Evaluation von Präventionsmaßnahmen in den Bereichen Verkehrssicherheit/Gesundheitsförderung, u.a. des EU-Modellprojektes PEER-Drive Clean! (2007-2008) und des PEER-Projektes an Fahrschulen (seit 2009) und Ansprechpartner der Interessengemeinschaft „Bundesweites PEER-Projekt an Fahrschulen“ und Mitglied im Board of Directors des European Youth Forum for Road Safety.