Kongressprogramm

Innerfamiliäre Tötungsdelikte im Zusammenhang mit Beziehungskonflikten, Trennung beziehungsweise Scheidung - Konsequenzen für die Jugendhilfe

Abstract:
Regelmäßig berichtet die Presse über innerfamiliäre Tötungsdelikte. Als Auslöser dieser Taten werden häufig Eifersucht, Trennung oder Sorgerechtsstreitigkeiten genannt. Das Jugendamt Karlsruhe erforscht seit dem 1. August 2014 die Lebenssituation, die Bewältigungsstrategien und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen, die die Gewalteskalation überlebt haben. Dabei werden auch die professionellen Hilfsangebote untersucht. Durch diese explorative Interview-Studie, bei der das subjektive Erleben der mittlerweile volljährigen Kinder im Vordergrund steht, sollen folgende Fragen beantwortet werden: 1. Was hat den Kindern und Jugendlichen geholfen? Welche bedarfe bestehen? Was sind die Konsequenzen für die Jugendhilfe und andere Institutionen? Auf Basis der Ergebnisse werden Strategien zur Abwehr von Gefährdungen von Kindern und Jugendlichen entwickelt und vorhandene Hilfsangebote verbessert. Weiterhin wird im Rahmen des Projekts der relevante deutsche und internationale Forschungsstand aufgearbeitet. Das Projekt wird von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. finanziert und unter anderem vom Deutschen Jugendinstitut e.V. sowie dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. unterstützt.
Im Vortrag wird die Studie sowie erste Ergebnisse präsentiert und diskutiert.
Vita:
Heynen, Susanne, Dr.
Jahrgang 1960, Ergotherapeutin und Dipl.-Psychologin. Seit 1994 Mitarbeiterin der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe, zunächst in der psychologischen Beratung beim Psychosozialen Dienst, von 2000-2007 Leiterin des Kinderbüros (Kinderinteressenvertretung, Kinder- und Jugendschutz, Familienbildung, Bündnis für Familie, Frühe Prävention/Frühe Hilfen) und seit 2007 Jugendamtsleiterin. Referentin, Fachautorin und Mitglied in verschiedenen Beiräten zu den Themen Jugendhilfe, Kinderschutz, häusliche und sexualisierte Gewalt.

Schmidt, Alexandra,
Jahrgang 1981, Diplom-Psychologin und staatlich geprüfte Fotodesignerin. Seit 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Jugendamts der Stadt Karlsruhe tätig. Vorher Mitarbeit in verschiedenen Forschungsprojekten sowie freiberufliche Tätigkeit als Fotodesignerin.
09. Juni 2015
10:30 - 12:00 Uhr
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