Kongressprogramm

Brauchen wir eine "Rote Liste Prävention"? Was empfiehlt sich nicht in der Prävention?

Abstract:
In den vergangenen Jahren hat die Diskussion über wirksame Ansätze und Maßnahmen in der Prävention zugenommen. Überblicksarbeiten und Empfehlungslisten wie die „Grüne Liste Prävention“ des LPR Niedersachsen sind entstanden. Nicht ausgeblendet werden sollte darüber hinaus, was wir über „nicht wirksame“ oder „nicht empfehlenswerte“ Ansätze wissen. In dem Beitrag soll diese Frage aus dem Blickwinkel verschiedener Präventionsstränge aufgegriffen werden. Aus dem Bereich der Kriminal- /Gewaltprävention wird ein Einblick in die internationale Forschung zu unwirksamen und gar schädlichen Präventionsmaßnahmen gegeben.
Auch für die Suchtprävention stellt sich die Frage, welche Ansätze nicht empfehlenswert sind oder den Aufwand nicht lohnen. Anhand zweier Beispiele soll diese Frage diskutiert werden: Für die Tabakprävention ist dies eine Aufklärungsmaßnahme für Schüler in Kliniken, die sich in einer randomisierten Studie als nicht effektiv erwiesen hat. Im Bereich der Alkoholprävention wird die kontroverse Diskussion aufgegriffen, die derzeit um „nicht evaluiert“ und „nicht wirksame“ Praxis geführt wird. Eine differenzierte Diskussion um das Thema „Wirksamkeit“ und „Unwirksamkeit“ in der Prävention soll den Beitrag abschließen.
Vita:
Anneke Bühler:
Jahrgang 1972, Dr. phil. Dipl.-Psych. Leiterin der Präventionsforschung und stellvertretende Institutsleitung des IFT Institut für Therapieforschung München. 1992-1998 Studium der Psychologie an der JLU Gießen, FSU Jena und Penn State, State College. 1999-2002 Promotion an der FSU Jena. Seit 1998 tätig am IFT Institut für Therapieforschung, München mit den Schwerpunkten Prävention und Rauchstopp im Kindes- und Jugendalter.


Frederick Groeger-Roth:
Studium der Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft in Bielefeld und Berlin mit Abschluss als Diplom-Soziologe. 1997 bis 2002 Forschung u.a. zu Jugendgewalt in benachteiligten Stadtteilen an der FU Berlin. 2002 bis 2008 Referent bei der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V. 2004 bis 2008 Geschäftsführer der BAG Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit e.V. Seit 01.01.2009 Projektleiter „Sozialräumliche Prävention in Netzwerken“ im Landespräventionsrat Niedersachsen.

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23. April 2013
10:30 - 11:30 Uhr
Vortrag