Kongressprogramm

Unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister fand der 16. Deutsche Präventionstag am 30. und 31. Mai 2011 in Oldenburg statt. Das Schwerpunktthema lautete:

Neue Medienwelten - Herausforderungen für die Kriminalprävention?

StoP! - Stadtteile ohne Partnergewalt. Community Organizing als Methode zur Prävention häuslicher Gewalt

Abstract:
In Hamburg wird seit April 2010, mit Unterstützung der Sozialbehörde, ein neuer Ansatz im Bereich der Prävention von Partnergewalt/häuslicher Gewalt erprobt. In der Großwohnsiedlung Steilshoop arbeitet ein Team der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) und Vertreterinnen mehrerer Stadtteilintitutionen (Quartiersentwicklung, Haus der Jugend, Elternschule) an der Umsetzung eines nachbarschaftsbezogenen Modells. Entwickelt wurde es von Frau Prof. Dr. Sabine Stövesand aufgrund langjähriger Erfahrungen in der Frauenhaus- und der Stadtteilarbeit. Kernpunkt ist die gezielte Aktivierung und Fortbildung von Nachbarinnen und Nachbarn über Haustür- und Küchentischgespräche, Ausstellungen, Plakataktionen und Integration des Themas in die verschiedenen Gremien und Öffentlichkeiten des Stadtteils. Während sich bisherige Ansätze entweder auf die Opfer, die Täter oder die Weiterbildung und Vernetzung von Professionellen richteten, bezieht der Stadtteilansatz die Potenziale lokaler sozialer Netzwerke mit ein bzw. baut sie systematisch themenbezogen auf.
"StoP" kooperiert eng mit einem ähnlichen Projekt, das seit Jahren in einem als "Problemstadtteil" geltenden, multikulturellen Viertel in Boston aktiv ist. Im Vortrag werden die Grundlagen und Methoden des Nachbarschaftsansatzes (Community Organizing) und die vorliegenden Erfahrungen aus Hamburg und Boston vorgestellt.
Vita:
Tanja Chawla, Diplom-Sozialökonomin, MSc Political Economy, seit Dezember 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Departement Soziale Arbeit, HAW Hamburg, Fakultät für Wirtschaft und Soziales; Lehrbeauftragte an der HAW Hamburg, Schwerpunkte: Migration, Geschlechterverhältnisse, feministische Ökonomie; Mitfrau des Landesbezirksfrauenrates ver.di und Stiftungsrätin von filia.die frauenstiftung

Prof. Dr. Sabine Stövesand verfügt über langjährige praktische Erfahrungen in der Sozialen Arbeit mit mißhandelten Frauen und in der Gemeinwesenarbeit. In Ihrer Dissertation "Mit Sicherheit Sozialarbeit" beschäftigte sie sich u.a. mit lokaler Kriminalprävention und der Bedeutung von Nachbarschaften für die Prävention von Gewalt im Geschlechterverhältnis. Seit 2006 lehrt sie im Bereich der Wissenschaft Sozialer Arbeit an der Fakultät für Wirtschaft und Soziales der HAW Hamburg. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind sozialraumbezogene Soziale Arbeit, Sozialarbeitspolitik sowie Gender- und interkulturelle Kompetenz.

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30. Mai 2011
15:30 - 16:30 Uhr
Offenes Forum