Unterrichten kontroverser Themen als Extremismusprävention

Abstract:
Prävention von Extremismus durch das Unterrichten kontroverser Themen
Wie kann das Unterrichten kontroverser Themen Jugendliche dabei unterstützen, demokratische Werte zu entwickeln und eine Resilienz gegenüber extremistischem Gedankengut aufzubauen? Kontroverse Themen werden dem Europarat folgend definiert als „Themen, die starke Gefühle hervorrufen und zu widersprüchlichen Meinungen in den Gemeinschaften und in der Gesellschaft führen.“ Sie finden sich z.B. im Fach Geschichte (umstrittene Geschichtsdeutungen), oder im Fach Politik (Ideologien; Gleichberechtigung Mann/Frau). Förderlich sind a) demokratische Dialoge. Sie ermöglichen es zu lernen, gegensätzliche Meinungen auszuhalten, Perspektivwechsel zu vollziehen und Konflikte sprachlich zu lösen, b) das Infrage stellen extremistischer Narrative sowie die Anleitung zur Selbstreflexion: „Sie an erster Stelle bewahrt vor Radikalisierung – Reflexionsfähigkeit ist das Elixier jeder demokratischen Gesellschaft.“ (Ahmad Mansour 2016), c) sichere Gesprächsräume, in denen Jugendliche Themen, die sie interessieren, ungezwungen und angstfrei behandeln können, d) Entwickeln einer den demokratischen Umgang mit Kontroversen fördernden Schulkultur, e) begleitende Aus- und Fortbildung von Lehrkräften. Der Vortrag bezieht sich auf didaktische und methodische Fragen, die Lehrkräfteausbildung sowie demokratiepädagogische Schulentwicklung.

Vita:
Leitung "Gewaltprävention und Demokratielernen" (Projekt des Hessischen Kultusministeriums) seit 08/2017; langjährige Erfahrungen in der Lehreraus- und fortbildung u.a. an Hochschulen und am Studienseminar für Gymnasien Heppenheim im Bereich Politische Bildung und Demokratielernen; Trainerausbildung im Rahmes des Pestalozziprogramms des Europarates 2015-2016 (Tasks for Democracy); Gymnasiallehrer für Politik/Wirtschaft und Englisch seit 2007; politikwissenschaftliche Promotion an der Universität Freiburg 2003.

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11. Juni 2018
15:00 - 15:45 Uhr
Vortrag