Kongressprogramm

Kriminalprävention rechnet sich besonders mit Tätern

Abstract:
Über 2000 Schülerinnen und Schülern verschiedenster Schulformen ab 8. Jahrgangsstufe, vorwiegend aus Hessen, haben über Jahre im Wiesbadener Beteiligungs- und Präventionsprojekt „Knast trotz Jugendhilfe?“ mit ihren Antwortbriefen gezeigt, wie eindrücklich die Warnungen junger Strafgefangener vor kriminellen Abwegen auf sie wirken – eine bisher von der Jugendhilfe und dem Strafvollzug zu wenig genutzte Ressource. Sie kostet so gut wie nichts.

Zudem rechnet sich dieser Arbeitsansatz auch für die inhaftierten Projektmitarbeiter. In einem repressiven Vollzugalltag, wo sich die jungen Inhaftierten nur als eine von der Gesellschaft zu sanktionierende und besonders zu betreuende Klientel erfahren, überrascht und motiviert es sie sehr, sich schriftlich auch mit ihren persönlichen Lebenswegen ins Gefängnis unter dem Aspekt auseinander setzen zu können, gebraucht zu werden so wie sie sind. „So ein Schülerbrief bringt einen mehr zum Nachdenken als so manche Therapiestunde!“ sagte der inhaftierte Christian N. zu einem Brief der 14 jährigen Schülerin Clara.

Der Projektleiter, Arnd Richter, stellt das bereits mehrfach ausgezeichnete Projekt mit Hilfe von Bild-Präsentationen und DVD-Dokumentationen vor. Es ist ferner vorgesehen, mit den Teilnehmern exemplarisch ausgesuchte Botschaften der inhaftierten Projektmitarbeiter sowie Schülerbriefe zu lesen (s.a. Sonderaus-stellung).
08. Juni 2015
17:30 - 18:00 Uhr
Projektspot