Kongressprogramm

Achtung! Vortrag fällt aus!

Kriminalitätskosten als Kernelement einer evidenzbasierten Kriminalpolitik

Abstract:
Die Thematik der Kriminalitätskosten hat in den letzten Jahren in der Kriminalpräventions-Forschung und -Praxis zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Zuge dessen hat sich die „what works“-Frage zu einer „what’s worthwhile“- bzw. einer „return of what works“-Frage entwickelt. Im englischsprachigen Raum hat die Umsetzung zunehmend einen systematisierenden Charakter gewonnen, wie z.B. mit Hilfe von Kosten-Nutzen-Analyse-Plattformen (so etwa die CBKB des Vera Institute of Justice in New York). Aus dem MMECC-Projekt (Mainstreaming Methodology for Estimating the Costs of Crime) ging im Rahmen des FP6-Programms der Europäischen Kommission ein gemeinsam entwickeltes „how-to-manual“ für eine standardisierte Methodenumsetzung hervor. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass in Europa und insbesondere in Deutschland ein nach wie vor hoher Bedarf besteht, die Kriminalitätskostenforschung entsprechend voranzutreiben.
Der für den Vortrag vorgesehene Beitrag soll einen Einblick in ein Dissertationsvorhaben bieten, dessen Ziel es ist, zu verdeutlichen, wie auch hierzulande sinnvolle Maßstäbe für die Anwendung von Methoden zur Bemessung von Kriminalitätskosten erarbeitet werden können. Gleichzeitig sollen - im Sinne einer nachhaltigen Präventionspolitik - Perspektiven für künftige Handlungsoptionen für die Forschung, Praxis und Politikgestaltung in Deutschland aufgezeigt werden.
Vita:
Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre in Maastricht und Sao Paulo (B.Sc. in Economics) und Kriminologie in Edinburgh (M.Sc. in Criminology and Criminal Justice), promoviert sie derzeit über das Thema „Cost of crime – Towards a more harmonized, rational, and humane criminal policy in Germany:…“. Von Juni 2010 bis Juni 2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft (Prof. Dr. iur. Thomas Feltes) der Ruhr-Universität Bochum (RUB) für die wissenschaftliche und administrative Koordination des internationalen Master-Studienganges im Bereich „Criminal Justice, Governance and Police Science“ (www.macrimgov.eu) verantwortlich. Derzeit ist sie Research Fellow am Brandenburgischen Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS) in Potsdam, wo sie sich mit Forschungen zur Ökonomie der Sicherheit, der Privatisierung von Sicherheit und mit den damit verbundenen gesellschaftlichen Fragen befasst.
09. Juni 2015
10:30 - 12:00 Uhr
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