Kongressprogramm

Einschätzungen von Amokdrohungen

Abstract:
Nach Amoktaten junger Täter steigt die Anzahl von Amokdrohungen an Schulen. Dies kann zu Panikreaktionen von Kindern und Eltern führen oder auch Verängstigungen und Verunsicherung von Lehrern und Angestellten an den Schulen mit sich bringen. Es kommt dadurch möglicherweise zu Evakuierungen von Schulen, bzw. zu großangelegten Polizeieinsätzen, um eine großflächige Kontrolle des Schulgeländes durchführen zu können. Angesichts der Folgen einer solchen Drohung oder Ankündigung, die letztendlich auch in Ressourcenfragen mündet, ist eine Erforschung der Hintergründe und Ernsthaftigkeit derartiger Androhungen unerlässlich.
Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes TARGET (Tat- und Fallanalysen hochexpressiver zielgerichteter Gewalt) werden an der Professur für Kriminologie der Justus-Liebig Universität Gießen (Leitung: Prof. Dr. Britta Bannenberg) Strafakten von Amokdrohungen junger Täter im schulischen Kontext analysiert. Ziel dieser Studie ist es u.a. neben Erkenntnissen für die Prävention, Kriterien herauszuarbeiten an Hand welcher auf den Grad der Ernsthaftigkeit der Drohung geschlossen werden kann. Mittels Gemeinsamkeiten können die Taten in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden. Besonderes Augenmerk liegt hier auf den Drohungen, die zeitlich kurz vor und nach dem Amoklauf in Winnenden geäußert wurden.
Vita:
Dr. Carina Agel ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug von Prof. Dr. Britta Bannenberg im Rahmen des, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten, Forschungsprojekts zu Tat- und Fallanalysen hoch expressiver, zielgerichteter Gewalt (TARGET) tätig. Sie studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen Rechtswissenschaft und absolvierte ihr Referendariat am Landgericht Wiesbaden. Promoviert hat sie zum Thema „Ehrenmord“ in Deutschland. Außerdem engagiert sie sich als ehrenamtliche Mitarbeiterin und Mitglied des Bundesvorstandes beim WEISSEN RING e.V.




Nathalie Preisser: Studium der Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Giessen, dabei erlangte sie 2013 ihr erstes juristisches Staatsexamen. Seit 2013 ist sie Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Kriminologie an der JLU Gießen unter der Leitung von Prof. Dr. Britta Bannenberg. Im Rahmen des Verbundprojekts "TARGET" des BMBF beschäftigt sie sich mit den Themen "Amok und Amokdrohungen".
09. Juni 2015
10:30 - 12:00 Uhr
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