Abstract:Seit 2005 begleitet der Freistaat Sachsen im Rahmen des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ Projekte und Maßnahmen, die den Abbau von Extremismus insbesondere Rechtsextremismus zum Ziel haben. Dabei werden u.a. Projekte gefördert, die demokratische Handlungskompetenzen stärken sowie für ein tolerantes Miteinander sensibilisieren.
Nach der ersten Evaluierung wurde festgestellt, dass das Landesprogramm geeignet ist, das Leitziel der Stärkung der demokratischen Kultur in Sachsen zu erreichen. Darauf aufbauend wurde gemäß dem Motto des 20. DPT „Prävention rechnet sich“ intensiv die Effektivtät der geförderten Projekte untersucht, um die Fördermittel zielgerichteter einzusetzen. Dazu waren das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Uni Bielefeld (Prof. Dr. Heitmeyer) sowie proVal – Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Analyse, Beratung, Evaluation (Dr. Lobermeier u. PD Dr. Strobl) mit der Wirkungsevaluation beauftragt. Zwischen 2013 und 2014 wurden elf Projekte mit unterschiedlichen Zielgruppen, Zielen und auch Maßnahmen analysiert, u.a. ein Patenprojekt mit Migrant/Innen in der Kita, Demokratie-Geocaching oder Jugendbeteiligungsprojekte.
Im Vortrag werden verschiedene Evaluationsansätze und ausgewählte empirische Ergebnisse vorgestellt sowie darüber berichtet, wie diese zukünftig in der Förderpraxis umgesetzt und für die Weiterentwicklung genutzt werden können.
Vita:Anja Herold-Beckmann hat „Kriminologie und Polizeiwissenschaft“ studiert und ist in der Geschäftsstelle des Landespräventionsrates Sachsen für die Gemeinwesenorientierte Prävention und den Bereich der Demokratiebildung zuständig. Insgesamt sieben Jahre hat sie das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ inhaltlich begleitet und umgesetzt.
Dr. Olaf Lobermeier leitet seit 2007 gemeinsam mit Dr. Rainer Strobl die proVal Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Analyse, Beratung und Evaluation. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim und der Hochschule Ostfalia. Ein Schwerpunkt von proVal ist insbesondere die Evaluation von Bundes- und Landesprogrammen gegen Rechtsextremismus sowie die Beratung und Begleitung von politischen Entscheidungsträgern.