Abstract:Das Projekt „Radikalisierung von Gewalt“ (RaGe) als Teil des BMBF-Forschungsverbundes „Tat- und Fallanalysen hoch expressiver zielgerichteter Gewalt“ (TARGET) zielt darauf ab, die Spezifika sozial, politisch und religiös gefärbter Radikalisierungsprozesse bei hoch expressiven Gewalttaten durch Einzeltäter/innen zu erforschen. Im Zentrum steht die vergleichende Analyse von Schulamokläufen als Botschaftsverbrechen und terroristischen Anschlägen durch Einzeltäter/innen.
Bezug nehmend auf die vorjährige Projektpräsentation beim DPT, im Rahmen derer die repräsentative Stichprobe und das triangulative methodische Verfahren (standardisierte Aktenanalysen/komparative Falluntersuchungen) der Bielefelder Arbeitsgruppe vorgestellt wurden, werden im diesjährigen Beitrag erste empirische Zwischenergebnisse der qualitativen Falluntersuchungen zu Schulamoktätern und -täterinnen aufgezeigt. Das Ziel der qualitativen Betrachtung prädeliktischer Radikalisierungsverläufe von Amoktätern und -täterinnen ist es die differenziellen biografischen Erfahrungen, Motive und Handlungsorientierungen herauszustellen. Die vergleichende Analyse von Radikalisierungspfaden unter Berücksichtigung der individuellen Biografie der jugendlichen Gewalttäter/innen liefert dabei wichtige Erkenntnisse zur Entwicklung von Präventionskonzepten. Die präsentierten Erkenntnisse werden im Anschluss zur Diskussion gestellt.
Vita:Viktoria Roth studierte Soziologie. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. Ihre zentralen Forschungsinteressen liegen in den Feldern der geschlechterbezogenen Gewalt, der Selbstkonzeptforschung und der Mediensozialisation.
Nils Böckler studierte Erziehungswissenschaft und Psychologie. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. In seinem Dissertationsprojekt forscht er zu Hass und Radikalisierung im Internet. Weitere Forschungsinteressen von ihm liegen im Bereich Extremismus/Terrorismus, School Shootings und Sozialisationsprozessen.
Lina-Maraike Stetten studierte Soziologie und internationale Kriminologie. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld. In ihrer Dissertation befasst sie sich mit Prozessen der Radikalisierung und Deradikalisierung.
Prof. Dr. Andreas Zick ist Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) und Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Bielefeld. Seine Forschungsinteressen umfassen die Schwerpunkte Vorurteile und Diskriminierung.