Abstract:Viele Schulen haben sich auf den Weg gemacht, ihr Schulklima im Sinne der Prävention zu entwickeln, denn sie haben erkannt, dass sich diese Investition lohnt. Dadurch können die Konfliktkosten, die durch Störungen des Unterrichts, durch verbale und körperliche Gewalt und Ausgrenzung entstehen, deutlich verringert werden. Im Zentrum des Vortrags steht die systemische Schulentwicklung, die auf Nachhaltigkeit abzielt und verhindert, dass gewaltpräventive Programme unvermittelt nebeneinander stehen bzw. durchgeführt werden und damit keine kohärente Wirkung entfalten.
Wie eine systemische und damit gewaltpräventive Schulentwicklung erfolgen kann wird beispielhaft am Projekt des Hessischen Kultusministeriums „Gewaltprävention und Demokratielernen“ aufgezeigt, das über eine erfolgreiche siebenjährige Erfahrung verfügt. Hier wurden entsprechende Qualitätsstandards entwickelt, um Lehrkräfte, Schulleitungen und sozialpädagogische Fachkräfte zu beraten und durch Fortbildungen zu qualifizieren. Insbesondere die „Projektentwicklungsgruppen“ bieten eine Struktur, die eine landesweite Entwicklung für alle hessischen Schulen bietet. Hier werden Impulse gegeben und Fragen besprochen, damit die gesamte Schule sich im Sinne eines demokratischen und gewaltfreien Umgangs entwickelt kann, sich die Zufriedenheit aller Beteiligten in Schule deutlich erhöht und damit auszahlt.
Vita:Helmolt Rademacher, Lehrer, Lehrerausbilder, Dipl. Pädagoge, Mediator; Leiter des Projekts des Hessischen Kultusministerium (HKM) "Gewaltprävention und Demokratielernen" (GuD); Mitglied der AG Jugendkriminalität im Hessischen Landespräventionsrat; Vertreter des HKM in der Lenkungsgruppe des Beratungsnetzwerks Rechtsextremismus, Co-Leiter einer Seminarreihe zu Salafismus; stellv. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe), Mitherausgeber des Jahrbuchs für Demokratiepädagogik.