Kongressprogramm

Child Friendly Justice – Wishful Thinking?

Abstract:
Richtlinien für graduierte Sanktionen, Ethikrichtlinien für Jugendrichter, die Richtlinien zur Vermeidung überproportionalen Gerichtskontakt für Minoritäten über die Anwendung von Assessments für Risiken, Bedürfnisse u. Stärken, Beteiligung von Kindern und deren Eltern an gerichtlichen Verfahren, Diversion u. ambulanten Programmen bis hin zur Diskussion wirksamer Programme der Wirkungsforschung von Delbert Elliott und Lawrence Sherman (die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) spannt sich ein weiter Bogen über die aktuelle Verfahrens-Landschaft in den amerikanischen Jugendgerichten. Die Diskussion nicht nur in der amerikanischen Bundesvereinigung ähnelt der an europäischen Konferenztischen.

Ein Problem bei der Umsetzung der verschiedenen Reformbemühungen besteht in der hohen Unabhängigkeit der einzelnen Staaten und der Verteilung der politisch relevanten Positionen. Dazu kommt, dass in vielen Staaten Landeseinrichtungen komplett vom Land finanziert sind, während örtliche Gerichte die Kosten für ambulante Programme selbst schultern müssen.

Ein Wermutstropfen trotz aller neuen Trends ist nach wie vor die fehlende Mehrheit für die Ratifizierung der Kinderrechtskonvention, obgleich die Inhalte in weiten Teilen in den USA mehr umgesetzt sind, als in manchen anderen Ländern. Sind die USA auf dem Weg zu einer Child Friendly Justice?
Vita:
Petra Guder
Vorsitzende des Internationalen Ausschusses der Amerikanischen
Bundesvereinigung für Jugend- und Familienrichter
Jahrgang 1959, Studium an der FH Bielefeld, FB Sozialwesen,
Abschluss 1983, Verwaltungsstudium an der VWA
Ostwestfalen-Lippe, Abschluss 1994, Kriminologeistudium
an der Universität Hamburg, Abschluss 2004, danach Jurastudium
an der Universität Hamburg.
12 Jahre Praxiserfahrung im Allgemeinen Sozialdienst, der
Familien-, Vormundschafts- u. der Jugendgerichtshilfe. 1995
Start der internationalen Tätigkeit durch das internationale
Schulprogramm mit den Glen Mills Schools, USA. Monatl.
Projekt-Besuche in den USA, jetzt 19 Jahre. Konzeption eigener
berufl. Integrationsprogramme u. Coachings.
Lange Tätigkeit in der Konzeption, Organisation u. Durchführung
soziokultureller Veranstaltungen. Seit 2001 Vorsitzende
der Glen Mills Academie Deutschland e. V. Langjährige
GA- und Vorstandstätigkeit in der DVJJ Regionalgruppe
Westf.-Lippe, Council-Mitglied der Internationalen Vereinigung
der Familien- und Jugendrichter, NGO-Repräsentantin
der Vereinigung bei der UN in New York. Vernetzung von
Praktikern auf internationaler Ebene durch Fachbegegnungen,
Vorträge und Veranstaltungen, Kontakte zu Wissenschaftlern
und Universitäten in der Wirkungsforschung sowie
zu internationalen Praxisprojekten im transatlantischen und
europäischen Austausch. Seit vielen Jahren aktives Mitglied
der Deutsch-Amerik. Handelskammer Philadelphia u. des
Amerikazentrums Hamburg.
12. Mai 2014
17:00 - 18:00 Uhr
US Juvenile Justice