Kongressprogramm

Sexuellem Kindesmissbrauch vorbeugen – Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“

Abstract:
mit einem szenischen Beitrag von Werkraum Karlsruhe e.V., unterstützt durch die Stiftung Hänsel + Gretel

Seit 2005 bietet das Präventionsprojekt Dunkelfeld (PPD) Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, therapeutische Hilfe - kostenlos und unter Schweigepflicht. Ziel des Projektes ist es sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sowie den Konsum von Missbrauchsabbildungen (verharmlosend auch als "Kinderpornographie" bezeichnet) präventiv zu verhindern. Das Motto lautet: "Damit aus Fantasien keine Taten werden“. Aufgenommen in die Therapie werden Interessenten, die hinsichtlich ihrer Neigung über ein Problembewusstsein verfügen und von sich aus und ohne gerichtlichen Druck therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen. Der Berliner Standort des PPD ist Initiator und Koordinator des deutschlandweiten Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“ mit acht weiteren Standorten. Dabei garantiert das Präventionsnetzwerk gemeinsame Qualitätsstandards. Ziel ist es, ein bundesweites, flächendeckendes therapeutisches Angebot zur Etablierung der Prävention sexueller Traumatisierungen von Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Seit Projektbeginn 2005 arbeitet das Präventionsprojekt eng mit der Karlsruher Kinderschutzstiftung „Hänsel + Gretel“ zusammen, deren Stiftungsratsmitglied Klaus Michael Beier ist.
Der Vortrag soll über das Projekt und dessen Inhalte, den Ausbau des Präventionsnetzwerks sowie die gemeinsame Netzwerkarbeit und wissenschaftliche Perspektiven informieren.
Vita:
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier, Jahrgang 1961, Studium der Medizin (ab 1979) und der Philosophie (ab 1980) an der Freien Universität Berlin; Promotion in der Medizin über ein klinisch-neurophysiologisches Thema (1986) und in der Philosophie mit einem Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte und -theorie der Psychologie und Psychopathologie (1988). Ab 1988 wissenschaftlicher Assistent für Sexualmedizin an der Sexualmedizinischen Forschungs- und Beratungsstelle am Klinikum der Universität Kiel. 1994 Habilitation für Sexualmedizin mit einer retrospektiven Lebenslängsschnittanalyse zur Prognose ehemals begutachteter Sexualstraftäter. Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychoanalytiker. Seit 1996 Professor für Sexualwissenschaft/Sexualmedizin am Universitätsklinikum Charité der Humboldt-Universität zu Berlin; leitet das dortige Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin sowie das „Präventionsprojekt Dunkelfeld“ („Kein Täter werden“) mit mittlerweile neun Standorten in Deutschland.
12. Mai 2014
14:00 - 15:00 Uhr
Vortrag
Raum: Clubraum