Demokratieförderung in der Deradikalisierungsarbeit

Alexandra Göpel
Drudel 11 e.V.

Der Kontext Strafvollzug stellt durch seinen begrenzten Sozialraum und hierarchische Strukturen unter den Inhaftierten einen Nährboden für radikales Gedankengut und die Organisation in radikalen Gruppen dar. Personen können hier leichter mit extremistischen Ideologien in Kontakt kommen oder radikale Strukturen nutzen, um ihre eigene Position unter den Mitinsassen zu erhöhen. Aus einer aktuellen Studie des kriminologischen Dienstes Thüringen geht hervor, dass über die Hälfte der in Thüringen inhaftierten Personen dem Nationalsozialismus zustimmend gegenüberstehen.
Das Modellprojekt „Zentrum Deradikalisierung im Thüringer Strafvollzug“ bietet seit 2017 diverse Maßnahmen zur Deradikalisierungsarbeit und Radikalisierungsprävention im Thüringer Strafvollzug an. In den Phänomenbereichen Rechtsextremismus und Islamismus umfasst die Hauptzielgruppe radikalisierte und radikalisierungsgefährdete Straftäter*innen in Haft und in der Bewährungshilfe. Zur Förderung des demokratischen Grundverständnisses von Inhaftierten, bietet das Projekt Workshops und Gruppenmaßnahmen an Thüringer Haftanstalten an. Im Projektspot sollen Arbeitsweisen und methodisches Vorgehen bei der Demokratieförderung bei radikalisierungsgefährdeten Straftäter*innen beleuchtet und ein Einblick in den ganzheitlichen Beratungsansatz des Projektes gegeben werden.

verwandte Schlüsselbegriffe

Rechtsextremismus Demokratie Prävention Strafvollzug Islamismus Deradikalisierung