Lokale Identität: Ein Thema für kommunale Präventionsarbeit

Janusz Biene
Vereinigung Pestalozzi gGmbH

Radikalisierung in religiös begründeten Extremismus kann als Flucht vor der Komplexität gesellschaftlicher Realitäten in Primäridentitäten, z.B. als Mitglied der „umma“, beschrieben werden. Die „umma“ wird dabei als homogen, rein und überlegen imaginiert. Das Individuum geht im Kollektiv auf, die verbindende Ideologie ist nicht am Menschen, sondern am Prinzip orientiert.

Angesichts dessen stellt sich die Frage, wie Angebote der Prävention gestaltet werden können. Im Rahmen des kommunalen Projekts PRO Prävention des Kreises Offenbach wird ein Schwerpunkt auf Fragen von (lokaler) Identität gelegt. Die Projektarbeit dreht sich um Fragen wie „Wer bin ich?“, „Was macht meine Lebenswelt aus?“ und „Wie kann ich sie ändern?“. Projekte mit Jugendlichen ermöglichen die Auseinandersetzung mit dem lokalen Kontext und die Entwicklung eigener Perspektiven auf gesellschaftliches Zusammenleben. In der Arbeit mit Fachkräften steht nicht die Ideologie, sondern eine auf das Individuum fokussierte, pädagogische Perspektive im Mittelpunkt. Die Vernetzungsarbeit dient dazu, Menschen und Akteure miteinander ins Gespräch über ihre lokale Lebenswelt zu bringen. Ziel ist, den Mensch in seiner lokalen Umgebung in den Mittelpunkt zu stellen.

Der Vortrag stellt den Zusammenhang von Identität und Radikalisierung dar und diskutiert erprobte Maßnahmen und blinde Flecken kommunaler Präventionsarbeit.

verwandte Schlüsselbegriffe

Prävention Radikalisierung Extremismus Kommunen Verwaltung