Bedrohungsmanagement bei Radikalisierungsprozessen

Mirko Allwinn
Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement (I:P:Bm)
Nils Böckler
Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement (I:P:Bm)

Der präventive Ansatz des Bedrohungsmanagements setzt an der Erkenntnis an, dass terroristisches Handeln immer den Endpunkt eines Entwicklungsweges darstellt, der durch charakteristische Merkmale im Verhalten und der Kommunikation der späteren Täter begleitet wird. Ziel ist es, Verantwortliche in Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Gefängnissen und anderen Institutionen dazu zu befähigen, Radikalisierung frühzeitig zu erkennen, relevante Informationen zusammenzutragen und auf Grundlage einer strukturierten Einschätzung des Falls, ein effektives Fallmanagement einzuleiten. Dabei hat sich der systematische Austausch eines institutionsinternen Bedrohungsmanagementteams mit professionellen Partnern im lokalen Raum bewährt – neben der Polizei sind hier etwa sozialpsychiatrische Dienste und Beratungsstellen zu nennen. Erst ein verlässliches Netzwerk erlaubt es Verantwortlichen, im Ernstfall auf die verschiedenen Facetten von Radikalisierungsprozessen angemessen reagieren zu können. In dem Vortrag werden die Erfahrungen mit dem Ansatz des Bedrohungsmanagements vorgestellt. Neben best practices in Bezug auf den Aufbau und die Implementierung von Interventionsteams, werden Qualitätsstandards, Ablaufmuster und Instrumente zur Risikoeinschätzung vorgestellt. Dabei wird sich auch der Frage gewidmet wie Stigmatisierungseffekte und Coradikalisierung verhindert werden können.

verwandte Schlüsselbegriffe

Prävention Radikalisierung Terrorismus Bedrohungsmanagement Risikoanalyse Fallmanagement