Häuser des Jugendrechts (HdJR) - ein Erfolgsmodell

Martin Schatz
Innenministerium Baden-Württemberg

Wie umgehen mit der stetig steigenden Jugendkriminalität? Oder den sinkenden Hemmschwellen bei Gewaltdelikten durch Jugendliche - begangen immer häufiger unter erheblichem Alkoholeinfluss?
Fragestellungen, die insbesondere um die Jahrtausendwende immer drängender wurden und nach innovativen Lösungen verlangten. Im Jahr 1999 startete Stuttgart-Bad Cannstatt ein bundesweit einmaliges Modellprojekt - das Haus des Jugendrechts. Diese wissenschaftlich begleitete und evaluierte Einrichtung kann zu recht als Erfolgsmodell betrachtet werden. Seither arbeiten polizeiliche Jugendsachbearbeiter, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe und örtliches Amtsgericht unter einem Dach.
Ziel waren kurze Wege und eine vertrauensvolle Zusammenabeit zwischen den agierenden Institutionen, um so schnell und so professionell wie möglich auf strafbares Verhalten junger Menschen reagieren zu können. Der persönliche Kontakt zum jugendlichen Täter durch alle Beteiligten Institutionen ist der Schlüssel für eine individuell angepasste Reaktion und somit der Verhinderung weiterer Taten.
Gemäß der Koalitionsvereinbarung strebt die Landesregierung weitere Häuser des Jugendrechts in Baden-Württemberg an. Nach Pforzheim stehen auch in Mannheim die Vorbereitungen für ein Haus des Jugendrechts unmittelbar vor dem Abschluss.