Opfer und Täter im Gespräch – Gesprächsgruppen für Opfer und Täter am Beispiel vom Seehaus Leonberg/Jugendstrafvollzug in freier Form

Irmela Abrell
Seehaus Leonberg

Im Programm „Opfer und Täter im Gespräch“ treffen sich bis zu 6 Opfer mit bis zu 6 Tätern an 6 Abenden. Die Opfer haben dabei die Möglichkeit, über die Folgen der Straftat zu sprechen und ihre Emotionen, ihre Wut loszuwerden. Ein Heilungsprozess kann beginnen. Für die Täter wird bei den Begegnungen klar, wieviel Leid sie durch ihre Straftaten verursacht haben und wie Opfer oft ein Leben lang unter den Folgen leiden. So kann Opferempathie entstehen.

Das Programm wird zur Zeit im Rahmen vom Seehaus/Jugendstrafvollzug in freien Formen angeboten:

Seehaus e.V. bietet eine Ergänzung zum herkömmlichen Strafvollzug – abseits von Gefängnismauern und der negativen Beeinflussung durch andere Gefangene. Jugendstrafgefangene können sich vom Jugendstrafvollzug aus bewerben. Bis zu 7 Jugendliche wohnen jeweils mit Hauseltern und deren Kindern zusammen und erfahren so – oft zum ersten Mal - Familienleben, Liebe und Geborgenheit. Gleichzeitig erwartet sie ein durchstrukturierter und harter Arbeitsalltag. Um 5:45 Uhr beginnt der Tagesablauf mit Frühsport. Bis 22:00 Uhr sind die Jugendlichen in ein konsequent durchgeplantes Erziehungsprogramm eingebunden. Hausputz, Schule, Arbeit, Berufsvorbereitung, Sport, gemeinnützige Arbeit, soziales Training und die Vermittlung christlicher Werte und Normen sind fester Bestandteil des Konzepts.

verwandte Schlüsselbegriffe

Jugendliche Opfer Jugendstrafvollzug Täter Täter-Opfer-Ausgleich