Häusliche Gewalt: Evaluation des Landesaktionsplans

Andrea Buskotte
Landespräventionsrat Niedersachsen

Im niedersächsischen Landesaktionsplan zur Bekämpfung häuslicher Gewalt wurden 2002 vielfältige Schutz- und Hilfemaßnahmen der Polizei, der Justiz sowie der Beratungsstellen und Frauenhäuser aufeinander abgestimmt. Wichtige Innovationen waren die Einführung des polizeilichen Platzverweises und ein pro-aktives Beratungsangebot für betroffene Frauen, weitere Akzente betrafen die Einbindung von Kindern misshandelter Mütter in die Intervention, die Sensibilisierung von Fachkräften im Gesundheitswesen, der Zugang zu betroffenen Frauen mit Migrationshintergrund, die Einrichtung von Täterberatungsstellen sowie Projekte für die Präventionsarbeit.
Rückmeldungen im Rahmen einer systematischen Evaluation zeigen, dass die Erweiterung des psychosozialen Hilfesystems und die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Beratungsstellen, Jugendhilfe und Justiz sich positiv entwickeln und das Hilfesystem insgesamt verdichten. Gleichzeitig ist erkennbar, dass Gewalt in Beziehungen nach wie vor ein großes gesellschaftliches Problem mit gravierenden Folgen ist und vielfältigen Schutz- und Unterstützungsbedarf generiert.
Auf dieser Grundlage hat die Landesregierung 2012 einen Aktionsplan III gegen häusliche Gewalt in Paarbeziehungen verabschiedet. Im Projektspot sollen die Erkenntnisse aus der Evaluation sowie aktuelle und künftige Schwerpunkte der Interventions- und Präventionsarbeit vorgestellt werden.

verwandte Schlüsselbegriffe

Opferschutz Evaluation häusliche Gewalt Gewaltschutz