12.06.2022

Globales Netzwerk stellt in Stockholm Aktionsplan für einen nachhaltigen digitalen Wandel vor

Eine von den Vereinten Nationen unterstützte Coalition for Digital Environmental Sustainability (CODES) von 1.000 Stakeholdern aus mehr als 100 Ländern schlägt einen Aktionsplan vor, um digitalen Wandel kraftvoll für ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Der Action Plan wurde am 2. Juni 2022 auf der internationalen Umweltkonferenz Stockholm+50 vorgestellt. Benannt werden drei wesentliche Veränderungsbedarfe und neun globale Impact-Initiativen, um Digitalisierung selbst nachhaltig zu gestalten und digitale Innovationen für die Nachhaltigkeit zu rüsten.

Der Action Plan und die CODES-Community zeigen die Notwendigkeit für gemeinsames Handeln, um die Einführung und Skalierung von digitalen Technologien für Nachhaltigkeitsziele zu beschleunigen. Die digitale Revolution als starken Hebel zum Erreichen globaler ⁠Nachhaltigkeit⁠ zu gestalten ist eine einmalige Gelegenheit, die rasch in die Tat umgesetzt werden muss. Richtig eingesetzt ist Digitalisierung ein entscheidendes Hilfsmittel zum Aufbau einer Zukunft, die gesünder, sicherer, sauberer und gerechter ist.

Der Action Plan richtet seine Aufmerksamkeit auf die Gestaltung, Entwicklung, Bereitstellung und Regulierung digitaler Technologien, um die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sowie anderer internationaler Umweltvereinbarungen zu erreichen. Das bedeutet, kollektives Handeln für systemische Transformation zu ermöglichen und Hindernisse zu beseitigen, die der Umsetzung und Skalierung von digitalen Technologien für Nachhaltigkeit im Wege stehen.

Mit den folgenden Vorschlägen für zentrale Veränderungsbedarfe ruft CODES Regierungen, Zivilgesellschaft, Digitalunternehmen und andere privatwirtschaftliche Akteure auf, den Action Plan aufzunehmen und sich an der raschen Implementierung von Impact-Initiativen im Anschluss an Stockholm+50 zu beteiligen:

  1. Gemeinsame Gestaltung ermöglichen: Starke Zusammenschlüsse von Expert*innen für Nachhaltigkeit und Digitalisierung arbeiten zusammen an der Gestaltung von gemeinsamen Visionen, Standards und Zielen für die Umsetzung der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung.
  2. Negative Auswirkungen abschwächen: Gemeinsames Eintreten für nachhaltige Digitalisierung hilft negative Auswirkungen von digitalen Technologien auf Umwelt und Gesellschaft abzuschwächen. Wesentliche Probleme sind etwa hohe Emissionen von Treibhausgasen, Verbrauch seltener Erden und Elektromüll, Falschinformationen und die Kluft zwischen jenen mit Zugang zu digitaler Technologie und jenen ohne.
  3. Innovation beschleunigen: Mobilisieren von Finanzierung und Ressourcen hilft gezielt die digitalen Innovationen voranzutreiben, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit für „die Gesellschaft als Ganzes“ stärken. Dazu gehören zum Beispiel der Planetare Digitale Zwilling, digitale Produktausweise, nachhaltiger digitaler E-Commerce und digital betriebene Off-Grid-Lösungen.

Der Action Plan benennt neun konkrete Impact-Initiativen um diese drei Veränderungen gemeinsam anzustoßen. Beispiele sind eine neue Clearingstelle, die gemeinsame grundlegende Standards für digitale Nachhaltigkeit und zirkuläres Wirtschaften definiert, ein Programm zur Stärkung von Forschung und Ausbildung für digitale nachhaltige Entwicklung, eine nachhaltige Beschaffungs- und Infrastrukturverpflichtung und ein regionales Netzwerk von digitalen Innovationshubs für Nachhaltigkeit.

CODES wird als „Andockstation“ für die neun Impact-Initiativen fungieren und Koordination, Wissensaustausch und Ressourcen-Mobilisierung fördern. Alle Bemühungen sind weiterhin Teil des Implementierungsprozesses der Roadmap für digitale Zusammenarbeit des ⁠UN⁠-Generalsekretärs und werden in den geplanten Summit of the Future sowie den Global Digital Compact im Jahre 2023 einfließen.

Der Action Plan for a Sustainable Planet in the Digital Age ist das Ergebnis von mehr als einem Jahr Beratungen in dem Zusammenschluss von etwa 1.000 Stakeholdern des öffentlichen und privaten Sektors, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Quelle: Umweltbundesamt

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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