14.12.2021

Aufruf zu mehr Sachlichkeit in Krisensituationen

TPN No.89 zum Themenkomplex Prävention in Zeiten der Corona-Pandemie
  • (01) Aufruf zu mehr Sachlichkeit in Krisensituationen
    Zur aktuellen Berichterstattung der BILD-Zeitung im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie erklärt die Allianz der Wissenschaftsorganisationen: „Die BILD-Zeitung setzt mit dem Beitrag „Die Lockdown-Macher“ vom 4. Dezember 2021 ihre im vergangenen Jahr begonnene einseitige Berichterstattung gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fort, die ihre fachliche Expertise in den Dienst von Politik und Gesellschaft stellen, um der Coronavirus-Pandemie und ihren gerade in diesen Tagen dramatisch sichtbaren Folgen zu begegnen. Dass und auf welche Weise hier einzelne Forscherinnen und Forscher zur Schau gestellt und persönlich für dringend erforderliche, aber unpopuläre Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung verantwortlich gemacht werden („Experten-Trio schenkt uns Frust zum Fest“), ist diffamierend. Es kann überdies leicht zu einem Meinungsklima beitragen, das an anderer Stelle bereits dazu geführt hat, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt sahen oder mit ihr bedroht wurden. Solche Formen der Auseinandersetzung sind aus Sicht der Allianz in keiner Weise akzeptabel und widersprechen den Grundregeln einer freien und offenen Gesellschaft sowie den Grundprinzipien unserer Demokratie. Gerade in Krisensituationen und einem ohnehin schon emotionalisierten Themenfeld ist Sachlichkeit in Diskussion und Berichterstattung in besonderer Weise geboten und weitaus zielführender. Politik und Gesellschaft werden, nicht nur in pandemischen Krisen, substanziell durch die Erkenntnisse der Wissenschaft unterstützt. Daher müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertise frei einbringen können.“

  • (02) Studie: Großes Angebot an gefälschten Impfzertifikaten im Darknet
    "Anbieter im Darknet haben sehr schnell den weltweiten Bedarf an Impfstoffen gegen Covid-19 und zugehörige Nachweise über erfolgte Immunisierungen erkannt. Es ist ihnen gelungen, einen neuen Untergrundmarkt für den Handel mit digitalen Impfnachweisen aus dem Boden zu stampfen, der unter anderem das Covid-Zertifikat der EU unterwandert. Zu dieser Schlussfolgerung kommen vier dänische IT-Sicherheitsforscher in einer jetzt veröffentlichten Studie. Bei der Untersuchung handelt es sich um ein sogenanntes Preprint." Quelle: Heise Online

  • (03) EU-Kommission will Berichte über Corona-bezogene Falschinformationen fortsetzen
    Die Europäische Kommission hat am 03.12.2021 die Verlängerung ihres Berichterstattungsprogramms zu Des- und Falschinformationen im Zusammenhang mit COVID-19 um weitere sechs Monate bis Juni 2022 angekündigt. Außerdem veröffentlichte sie die jüngsten Berichte der Online-Plattformen über ihre Maßnahmen zwischen September und Oktober.

  • (04) Wie ergeht es jungen Menschen in der Corona-Pandemie?
    Über 12.000 Menschen haben sich bisher an den bundesweiten Studien JuCo I und II der Universitäten Frankfurt und Hildesheim beteiligt, um von ihren Erfahrungen und Perspektiven während der Corona-Pandemie zu berichten. Nun startet der Forschungsverbund die dritte Erhebung JuCo III. Im Fokus stehen die Veränderungen des Lebens Jugendlicher und junger Erwachsener nach nunmehr anderthalb Jahren im Corona-Modus. Das ist eine lange Zeit für junge Menschen.

  • (05) Experten befürworten verschärftes Infektionsschutzgesetz
    (hib/PK) Gesundheits- und Sozialexperten sehen die neuerliche Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) im Grundsatz positiv. Insbesondere die geplante Impfpflicht für Mitarbeiter in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen stößt auf breite Zustimmung. Die Experten äußerten sich am Mittwoch in einer öffentlichen Anhörung des Hauptausschusses des Bundestags über den Gesetzentwurf (20/188) von SPD, Grünen und FDP zur Stärkung der Impfprävention und in schriftlichen Stellungnahmen.

  • (06) Corona hinterlässt Spuren im Wortschatz
    "Von "Impfneid" bis "Zweitimpfling": Die Pandemie hat den deutschen Wortschatz auch dieses Jahr um etliche Neuschöpfungen erweitert. Sprachforscher fanden mehr als 2000 neue Begriffe, die im Zeichen von Corona stehen. Kein anderes Thema hat derzeit einen so großen Einfluss auf die deutsche Sprache wie die Corona-Pandemie. Dies machen die für 2021 vorgestellten Ergänzungen zum Wörterbuch für deutsche Wort-Neuschöpfungen deutlich. Wie die Experten des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim berichteten, dominierten parallel zur Impfkampagne unter anderem Begriffe zum Thema Impfen selbst. Zu Corona verzeichnete die Wortliste inzwischen mehr als 2000 Einträge: von "Abflachen" der Infektionskurve über "2G-Plus" bis "zweites Ischgl" und "Zweitimpfling". Während Anfang 2021 noch von der Impfstoffknappheit beeinflusste Wörter wie "Impfdrängler" und "Impfneid" neu in die Liste kamen, waren es zuletzt Begriffe wie "Impfschwänzer", "Boosterimpfung" oder "Impfbotschafter". Gute Aussichten, rasch in das Wörterbuch einzuziehen, hat die neue Corona-Variante Omikron." Quelle: Tagesschau

  • (07) Coronakrise hat Steuereinnahmen und Sozialbeiträge weniger berührt als frühere Krisen
    Die diesjährige Ausgabe der jährlich erscheinenden OECD Revenue Statistics zeigt, dass der Anteil der Steuern und Sozialabgaben an der Wirtschaftsleistung in den OECD-Ländern 2020 im Schnitt leicht auf 33,5 Prozent gestiegen ist, eine Zunahme um 0,1 Prozentpunkte gegenüber 2019. Das Aufkommen aus Steuern und Sozialbeiträgen ist in den meisten OECD-Ländern zwar gesunken, aber oft weniger deutlich als das BIP. Dies hat zu einem leichten Anstieg der durchschnittlichen Steuer- und Sozialabgabenquote geführt.

  • (08) Neue Studie: Rechtspopulisten durch Corona im Aufwind
    "»Krisenzeiten sind immer Einfalltore für Unzufriedenheit und Protest«: Rechtspopulistische Parteien in ganz Europa profitieren laut einer neuen Studie von der Coronapandemie." Quelle: Der Spiegel

  • (09) Überwiegende Zufriedenheit mit der Arbeit der Behörden auch in Corona-Zeiten
    Die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen in Deutschland sind mit den Dienstleistungen der Behörden insgesamt zufrieden. Das ergibt eine aktuelle Befragung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Auftrag der Bundesregierung. Von Februar bis Mai 2021 wurden dafür rund 6 000 Bürgerinnen und Bürger und 2 700 Unternehmen nach ihrer Zufriedenheit mit ihren Behördenkontakten befragt. Demnach sind 83 % der Bürgerinnen und Bürger und 80 % der Unternehmen nach eigenen Aussagen mit den Behördendienstleistungen eher oder sehr zufrieden. Trotz der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft zeigt sich somit, dass die deutsche Verwaltung auch in Krisenzeiten mehrheitlich als verlässlicher Partner wahrgenommen wird.

  • (10) Coronakrise beeinträchtigt die Renten kaum
    Die Einkommen von Rentnerinnen und Rentnern wurden in der Pandemie gut geschützt. Durch die Maßnahmen, mit denen die Regierungen der OECD-Länder die Krisenfolgen für den Arbeitsmarkt abgefedert haben, stützten sie außerdem zukünftige Renten. Langfristig aber wächst der Druck auf die Rentensysteme, insbesondere durch die Bevölkerungsalterung, so die aktuelle Ausgabe der OECD-Studie Pensions at a Glance.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
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