23.12.2020

Evaluation des 25. Deutschen Präventionstages

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Der Deutsche Präventionstag (DPT) hat im Dezember 2020 die Evaluation seines diesjährigen 25. Jahreskongresses veröffentlicht. Die Autoren der Evaluation, die wie in den vergangenen Jahren erneut von der Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Analyse - Beratung - Evaluation (proval) durchgeführt wurde, schreiben in ihrem Resümee:

"Der 25. Deutsche Präventionstag wurde aufgrund der Corona-Pandemie erstmalig als ein rein digitaler Kongress durchgeführt. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die damit einhergehenden Herausforderungen gut gemeistert wurden, sodass sich auch dieser Präventionstag in die Reihe der erfolgreich verlaufenen Kongresse einreihen kann. Rund 74 % der Befragten gefiel der diesjährige Präventionstag sehr gut oder gut. Da der Präventionstag nicht als Präsenzkongress stattfinden konnte, musste auch das Angebot an Vorträgen und Begleitveranstaltungen angepasst werden. Der sonst üblichen kongressbegleitenden Ausstellung mit Infoständen, Sonderausstellungen und Posterpräsentationen wurde aber in Form von einem DPT-Infopool sowie Ausstellungs-, Partner-, und Imagefilmen digital Raum geboten. Im Rahmen des DPT-Open House hatten die Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten. In diesem Zusammenhang wurde die Organisation des Präventionstages sehr gelobt.

Ein Manko des diesjährigen digitalen Präventionstages waren die unzureichenden Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, mit Praktikern über Fragen der Prävention zu diskutieren oder den fachlichen Austausch mit Wissenschaftlern zu pflegen. Dies war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aber durchaus bewusst. So waren der fachliche Austausch und die Pflege beruflicher Kontakte in diesem Jahr für die meisten keine ausschlaggebenden Gründe für die Anmeldung zum Kongress. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass das Erreichen des wichtigen Ziels, Partner in der Präventionspraxis zusammenführen und zwischen ihnen einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, mit einem digitalen Kongress nur sehr eingeschränkt möglich ist. Trotzdem konnte der diesjährige Präventionstag die Erwartungen von rund 70 % der Befragten voll und ganz oder überwiegend erfüllen. Allerdings erreichte er diesbezüglich nicht das Niveau der letzten Jahre.

Das Gutachten zum Schwerpunktthema „Smart Prevention“ wurde bei dem diesjährigen Präventionstag erstmals nicht in reiner Textform, sondern als Mircosite mit Videostatements digital und interaktiv angeboten und erhielt insgesamt die Durchschnittsnote 2,0. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer/-innen (57,3 %) bevorzugt das Gutachten auch in Zukunft in Form von Videostatements mit Transkripten. Außerdem wünschen sich rund 62 % der Teilnehmer/-innen zukünftig eine Kombination aus einem Präsenzkongress und einem digitalem Kongress; fast ein Drittel der Befragten wünscht sich einen reinen Präsenzkongress, aber nur knapp 6 % sind für einen ausschließlich digitalen Kongress.

Die Ergebnisse zu den verschiedenen Online-Angeboten des Deutschen Präventionstages zeigen einerseits das schon vertraute Bild: das Interesse konzentriert sich auf die eher klassischen Angebote. Nichtsdestotrotz ist die Bekanntheit im Online-Bereich – insbesondere mit Blick auf das Profil des Deutschen Präventionstages auf Youtube – gestiegen. Dazu beigetragen hat wahrscheinlich auch, dass der Kongress in diesem Jahr auf Youtube übertragen wurde.

Von den Befragten, die schon mindestens einmal einen Präventionstag besucht hatten, gaben 86 % an, während der Teilnahme an dem vorangegangenen Kongress Wissen für eine bessere Ausführung ihrer Präventionsaufgaben erworben zu haben. Außerdem berichteten ebenfalls 86 % dieser Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auf dem vorangegangenen Kongress Informationen für eine bessere Durchführung ihrer Präventionsaufgaben erhalten zu haben und 65 % gaben an, dass sie für die Durchführung der eigenen Präventionsaufgaben hilfreiche Kontakte knüpfen konnten.

Mit Blick auf die im Leitbild formulierten Ziele des Deutschen Präventionstages bleibt einerseits festzuhalten, dass ein rein digitaler Kongress bei der Netzwerkarbeit und beim fachlichen Austausch mit Wissenschaftlern und anderen Praktikern an deutliche Grenzen stößt. Andererseits sind einige der eingesetzten digitalen Formate durchaus als Bereicherung wahrgenommen worden. So gibt es bei der Mehrheit der Besucherinnen und Besucher den Wunsch, die Möglichkeiten eines digitalen Kongresses auch bei zukünftigen Präsenzveranstaltungen weiter zu nutzen. Auch mit Blick auf wichtige Ziele des Präventionstages wie den internationalen Austausch oder neue Formen der Darstellung des Präventionsanliegens können die in diesem Jahr gemachten Erfahrungen wichtige Anstöße geben. So ist nachzuvollziehen, dass rund 80 % der Befragten die Meinung äußerten, dass von dem diesjährigen Kongress Impulse für die Präventionsarbeit in Deutschland ausgehen."

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de