30.05.2015

Umfassende Maßnahmen gegen Alkoholmissbrauch können tausende Leben retten

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Politische Maßnahmen gegen den Alkoholmissbrauch könnten in Deutschland jährlich mehr als 44.000 Leben retten. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Gesundheitsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), „Tackling harmful alcohol use“, der heute in Paris veröffentlicht wurde. Strengere gesetzliche Regeln für Alkoholwerbung und -verkauf, höhere Steuern auf alkoholische Getränke, die konsequente Durchsetzung von Promillegrenzen im Straßenverkehr, aber auch eine frühe Ansprache durch den Hausarzt  bei Verdacht auf gesundheitsschädlichen Alkoholkonsum könnten demnach nicht nur verhindern, dass Menschen vorzeitig sterben, sie hätten auch positive Auswirkungen auf die Anzahl der gesund verbrachten Lebensjahre.

Nach Erkenntnissen des Berichts ist der Effekt solcher Maßnahmen gebündelt größer als isoliert. Ein Maßnahmenpaket aus einer 10-prozentigen Steuererhöhung für alkoholische Getränke sowie einer strengeren Gesetzgebung für Alkoholwerbung und -verkauf könnte es nach OECD-Kalkulationen in Deutschland ermöglichen, die Anzahl der alkoholbedingten Verletzungen  im Schnitt jährlich um 138.000 und die der Krebserkrankungen und Leberzirrhosen um etwa 4300 zu verringern. Gleichzeitig wären die Kosten für ein solches Paket mit sechs US-Dollar pro Person im Jahr verhältnismäßig gering. Dies umso mehr, als den Mehrausgaben für die Prävention ein finanzieller Vorteil von mehreren Hundertmillionen US-Dollar jährlich durch Ersparnisse bei den Gesundheitsausgaben gegenüber stünde.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
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