06.07.2025

KI in der Schule? Neue wissenschaftliche Handreichung erschienen

Forschende der Universitäten Augsburg und Potsdam haben eine Handreichung zu „KI in der Schule“ für das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfasst.

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Künstliche Intelligenz (KI) verändert unseren Alltag – und zunehmend auch das Klassenzimmer. Die neue Handreichung „Künstliche Intelligenz in der Schule – Eine Handreichung zum Stand in Wissenschaft und Praxis“, veröffentlicht im Rahmen des KI-Begleitprozesses des Bundesministeriums, beleuchtet, wie KI sinnvoll, verantwortungsbewusst und bildungsförderlich im Schulkontext eingesetzt werden kann. Die wissenschaftlich fundierte Publikation, die Forschende der Universitäten Augsburg und Potsdam verfasst haben, liefert Lehrkräften, Schulleitungen und der Bildungspolitik einen praxisnahen Überblick über Chancen, Herausforderungen und Handlungsempfehlungen.

Was mit Skepsis und Verbotsforderungen begann, hat sich inzwischen in eine sachlichere Diskussion gewandelt. Generative KI wie ChatGPT wird von vielen Schülerinnen und Schülern bereits genutzt – zum Recherchieren, Schreiben oder Lernen. Laut einer Studie der Vodafone-Stiftung sehen über 70 Prozent der Jugendlichen in KI eher eine Chance als ein Risiko. Die Handreichung greift diese Realität auf und bietet Orientierung für den Bildungsalltag. Prof. Dr. Michael Sailer und Dr. Elisabeth Bauer von der Universität Augsburg sowie Prof. Dr. Katharina Scheiter, Dr. Yoana Omarchevska und Dr. Clara Schumacher von der Universität Potsdam haben die Publikation verfasst.

Zentrale Erkenntnisse auf einen Blick

  1. KI kann den Unterricht bereichern – etwa durch automatisiertes Feedback, differenzierte Lernunterstützung oder zur Erstellung von Unterrichtsmaterial. Voraussetzung ist ein durchdachter und didaktisch sinnvoller Einsatz.
  2. Datenschutz ist wichtig, aber kein Hinderungsgrund. Mit datenschutzkonformen Tools wie FelloFish, Bettermarks oder fAIrChat ist der rechtssichere KI-Einsatz im Klassenzimmer möglich.
  3. Lehrkräfte bleiben zentral. KI ersetzt keine pädagogische Beziehung, sondern unterstützt Lehrkräfte dabei, individueller auf die Lernbedürfnisse einzugehen und entlastet bei Routinetätigkeiten.
  4. Faktenwissen bleibt unerlässlich. Auch wenn KI Informationen liefert, ist Grundwissen notwendig, um Ergebnisse kritisch einordnen und beurteilen zu können.
  5. Bildungsgerechtigkeit muss gewahrt bleiben. Der Zugang zu hochwertigen KI-Anwendungen darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Die Handreichung fordert, allen Schulen kostenlose oder kostengünstige KI-Angebote zur Verfügung zu stellen.

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Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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