Kongressprogramm 25. DPT-Digital

Passend zum Schwerpunktthema und den Entwicklungen der Corona-Pandemie geschuldet wird der 25. DPT-Jubiläumskongress am 28. & 29. September 2020 eine rein digitale Onlineveranstaltung sein. Das umfangreiche Kongressprogramm der ursprünglich im Kasseler Kongress Palais geplanten Präsenzveranstaltung wird in vier unterschiedlichen Formaten dargeboten. 

Nutzung von Hilfen bei unterschiedlich belasteten Familien

Dr. Ulrike Lux
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Susanne Ulrich
Deutsches Jugendinstitut e.V.

Abstract:
Frühe Hilfen verfolgen das Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und deren Eltern nachhaltig zu verbessern, die Erziehungs- und Beziehungskompetenzen von Eltern zu fördern sowie dazu beizutragen, Risiken für das Kindeswohl frühzeitig zu erkennen. Faktoren wie Armut, Partnerschaftskonflikte oder Probleme in der Eltern-Kind-Interaktion (insbesondere, wenn sie gehäuft auftreten) belasten nicht nur die Familienbeziehungen, sondern erhöhen auch die Risiken von Gewalt oder Vernachlässigung gegenüber den Kindern. Zudem beeinflussen sie, welche Familien offen gegenüber Hilfen sind und wie bereitwillig sie Unterstützungsangebote nutzen. Anhand von Daten der repräsentativen Studie „Kinder in Deutschland - KiD 0-3“ (Eickhorst et al. 2015) wurden im Jahr 2015 N=7549 Familien mit Kindern zwischen null und drei Jahren zu unterschiedlichen psychosozialen Belastungen und der Kenntnis und Inanspruchnahme früher Präventionsangebote befragt. Mithilfe der latenten Klassenanalyse wurden vier unterschiedliche Belastungsgruppen identifiziert: 1) größtenteils unbelastete bzw. 2) besonders belastete Familien und 3) sozio-ökonomisch belastete Familien sowie 4) Familien mit hohem elterlichen Stress und Konfliktpotential auf einem mittleren Belastungsniveau. Im Vortrag werden die Unterschiede in der Inanspruchnahme universeller, selektiver und indizierter Programme dargestellt und diskutiert.
Dr. Ulrike Lux

Dr. Ulrike Lux ist seit 2016 wissenschaftliche Referentin, aktuell in der Fachgruppe F4 - Frühe Hilfen, am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München und ferner als Diplom-Psychologin in einer Eltern- und Jugendberatungsstelle tätig. Ihre Forschungsarbeiten sind im Bereich der Familienpsychologie und Paarforschung angesiedelt. In ihrer Forschungstätigkeit befasst sie sich mit Paar- und Bindungsbeziehungen und insbesondere mit der Bedeutung von Ex-Partnerschaften im (jungen) Erwachsenenalter sowie mit der Förderung kindlicher Entwicklungsbedingungen und elterlicher Erziehungskompetenzen in der (frühen) Kindheit.

Susanne Ulrich

Susanne Ulrich studierte Soziologie (B.A.) und Public Health an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ist seit März 2018 als Wissenschaftliche Referentin in der Fachgruppe F4 - Frühe Hilfen am Deutschen Jugendinstitut e.V., München tätig.

28. + 29. September 2020
Vortrag