Raumintervention – Nutzungsvielfalt durch Beteiligung

Janina Hentschel
Stadt Augsburg

Abstract:
Der Helmut-Haller-Platz in Augsburg-Oberhausen ist seit Jahrzehnten Treffpunkt für Menschen, die Alkohol und Drogen konsumieren. Dies führt unter anderem zu eingeschränktem Sicherheitsempfinden bei anderen Platznutzerinnen und -nutzern sowie Anwohnerinnen und Anwohnern des Platzes. Stadtweit ist das negative Image des Platzes eng mit dem des Stadtteils verbunden.

Die Stadt Augsburg hat sich mit einem raumbezogenen Gesamtkonzept auf den Weg gemacht gezielt die örtliche Nutzungsvielfalt zu fördern, um das Image des Platzes zu verbessern und unterschiedliche Nutzungsformen zu stärken. Die Maßnahmen reichen von der Installation einer Einrichtung für die Menschen mit Suchterkrankungen vor Ort bis hin zu verschiedenen Kultur- und Sportveranstaltungen und einem Gartenprojekt auf dem Platz.

Erklärtes Ziel ist es, durch die Beteiligung aktueller Nutzerinnen und Nutzer aus der Alkohol- und Drogenszene und neuer (potenzieller) Nutzerinnen und Nutzer den Platz und seine Wahrnehmung zu verbessern. Die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Beteiligungsformaten fließen auch in einen Ideenpool für die Umgestaltung des Helmut-Haller-Platzes ein.

Der Projektspot beleuchtet Herausforderungen, Chancen und erste Erfolge im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Sicherheit und raumbezogenen Deutungsmustern. Partizipationsprozesse stehen im Mittelpunkt der Betrachtung.
Janina Hentschel
 Janina Hentschel

Janina Hentschel (M.A.) ist seit 2014 Projektleitung für die Urbane Konfliktprävention und Communities That Care (CTC) beim Büro für Kommunale Prävention, Stadt Augsburg. Sie absolvierte ihr Masterstudium in Friedens- und Konfliktforschung am Zentrum für Konfliktforschung, Philipps-Universität Marburg. Ihre Forschungsabschlussarbeit schrieb sie über Potenziale von Raumpionieren für Urbane Sicherheit in einem südafrikanischen Township. Von 2009 bis 2010 war sie Juniorentwicklungsfachkraft für das Freiwilligenprogramm "weltwärts" in Namibia, Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz). Sie arbeitete als entwicklungspolitische Bildungsreferentin und ist zertifizierte Konfliktmoderatorin. Themenschwerpunkte: Urbane Sicherheit, Urbane Konflikte, integrierte Stadtentwicklung und CTC in Großstädten.

20. Mai 2019
16:30 - 16:50 Uhr
Projektspot
Estrel-Saal C-2