Kongressprogramm

PRIMSA – Prävention und Intervention bei Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung: Perspektiven der Betroffenen
Frauenhandel

Abstract:
Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung gilt als schwerwiegende Menschenrechtsverletzung, die komplexe Traumatisierung hervorbringen kann. Die meist weiblichen Opfer werden zur sexuellen Ausbeutung gezwungen und in der Regel emotional, physisch und psychisch misshandelt. Trotz einer eindeutigen Gesetzeslage und zahlreichen Initiativen gibt es diesem Bereich bisher nur wenige durchschlagende Erfolge. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ‚Primsa’ mit 14 verschiedenen PartnerInnen hat sich zum Ziel gesetzt, interdisziplinär verschiedene Wege der Prävention zu identifizieren. In einem ersten Arbeitspaket wurden dafür mit 30 problemzentrierten Interviews die Erfahrungen betroffener Frauen erhoben und inhaltsanalytisch mit einem biographischen Zwischenschritt analysiert. In den Ergebnissen zeigt sich, wie elementar ein interprofessionell abgestimmtes bindungs- und traumasensiblen Vorgehen der Polizei, der psychosozialen Fachkräfte und des Rechtsbereichs den Erfolg der Hilfeleistung bestimmt. Dies gilt ganz besonders für den Erstkontakt mit den betroffenen Frauen. Die Ergebnisse sollen in der Präsentation aus verschiedenen Perspektiven an die TeilnehmerInnen vermittelt und zur Diskussion gestellt werden.

Vita:
Silke Birgitta Gahleitner: Prof. Dr. phil. habil., Studium der Sozialwissenschaften, Promotion in Klinischer Psychologie, Habilitation in den Erziehungswissenschaften. Seit 2006 lehrt und forscht sie als Professorin für Klinische Psychologie und Sozialarbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin.
Yvette Völschow: Prof. Dr. rer. pol., Studium Diplom-Pädagogik und Diplom-Sozialwissenschaften, seit 2008 Leiterin der Arbeitsstelle für Reflexive Person- und Organisationsentwicklung der Universität Vechta, seit 2008 Universitätsprofessorin für Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Universität Vechta.
Katharina Gerlich: Mag.rer.soc.oec.Dr phil., Studium der Soziologie. Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Vortragende am Department für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit der Donau-Universität Krems.
Mascha Körner: wissenschaftliche Mitarbeiterin im deutsch-österreischischen Projekt PRIMSA an der Universität Vechta, Studium der Psychologie und Sozialen Arbeit; Doktorandin im Bereich der Sicherheitsforschung
Josef Pfaffenlehner, MinRat Mag., stellvertretender Leiter des Instituts für Wissenschaft und Forschung der Sicherheitsakademie im BMI Österreich.
Roshan Heiler, Studium der Regionalwissenschaften, ist seit 2011 Leiterin einer Aachener Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Frauen in der Prostitution.  Darüber hinaus arbeitet sie an mehreren Forschungsprojekten zum Thema.
20. Juni 2017
10:30 - 12:30 Uhr
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