Kongressprogramm

Prävalenzen sexualisierter Gewalt im deutschen Spitzensport
Sexualisierte Gewalt im Sport

Abstract:
In den vergangenen Jahren wurden mehrere Fälle sexualisierter Gewalt im deutschen Spitzensport öffentlich. Wie hoch jedoch die Prävalenzen im organisierten Sport wirklich sind, und inwieweit die seit Bekanntwerden der ersten Fälle initiierten präventiven Maß-nahmen in den Vereinen auch effektiv sind, wurde bisher nicht systematisch untersucht. Ziel dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Teilstudie des Projekts „Safe Sport“ war es daher, anhand einer möglichst repräsentativen Stichprobe von Kaderathlet_innen diese Prävalenzen sexualisierter Gewalt im Sport sowie Schutzfak-toren in den Vereinen zu bestimmen. Insgesamt 1.799 deutsche A- bis D-Kaderathlet_innen aus 128 verschiedenen Sportarten nahmen an einer Online-Befragung zu ihren eigenen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt im organisierten Sport teil. Bei der Veranstaltung werden erste Ergebnisse zu den Prävalenzen sexualisierter Gewalt ohne Körperkontakt, sexueller Grenzverletzungen sowie sexualisierter Gewalt mit Körperkontakt berichtet. Zudem wird aufgezeigt, welche Charakteristika von Sportvereinen sowie deren präventive Maßnahmen mit einer Reduktion dieser Prävalenzen assoziiert sind. Folgen der Resultate für die Präventivarbeit in den Sportvereinen werden diskutiert.

Vita:
Dr. med. Marc Allroggen. Studium der Humanmedizin in Bonn, Perugia und Verona. Weiterbildung an den Rheinischen Kliniken Köln und den Rheinischen Kliniken Düsseldorf zum Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, anschließend Oberarzt an der DRK Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie Bad Neuenahr. Weiterbildung zum tiefenpsychologischen Psychotherapeuten und in analytischer Psychotherapie am Alfred-Adler-Institut Aachen-Köln. Seit 2008 tätig an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie /Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm. Oberarzt, komm. Sektionsleitung der Institutsambulanz, Leiter des Bereichs Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Forschungsschwerpunkte: Aggressives Verhalten, Sexualisiert Gewalt, Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie, Störungen der Persönlichkeitsentwicklung.
20. Juni 2017
10:30 - 12:30 Uhr
Themenbox
Raum: Raum 8+10