Kongressprogramm

Menschenhandel – Unterstützung der Polizei in Afrika als Präventionsarbeit
Polizeiprogramm Afrika

Abstract:
Menschenhandel ist ein globales Phänomen, dessen Ausmaß in den letzten Jahren zugenommen hat. Die rechtsstaatlichen und institutionellen Strukturen in den Herkunftsländern der Menschenhandelsopfer sind unzureichend und nicht in der Lage potenziellen Opfern Schutz zu bieten oder in ausreichendem Maße gegen Menschenhändler vorzugehen. Das Polizeiprogramm Afrika unterstützt und stärkt den Aufbau institutioneller und personeller Kapazitäten nationaler und regionaler Polizeiinstitutionen in (Post-)Konflikt- und fragilen Ländern Afrikas in relevanten polizeilichen Bereichen. Die Stärkung der polizeilichen Strukturen in Ländern des globalen Südens ist ein wichtiger Beitrag, um gegen die Hauptursachen von transnational organisierter Kriminalität (TOK) vorzugehen. Nigerianische Opfer stellen europaweit die größte Zahl der Opfer aus Drittstaaten und das Anwerben erfolgt oft in den Herkunftsländern. Täter und Opfer teilen in vielen Fällen die Nationalität und kulturelle Herkunft, was dazu führt, dass der Täter leichter das Vertrauen der Opfer gewinnt und für seine Zwecke manipulieren kann. Der Vortrag soll die Arbeit des Polizeiprogramms beleuchten und wie durch die Stärkung der Polizeistrukturen vor Ort, Menschen davor bewahrt werden können in die Hände von Menschenhändlern zu geraten.

Vita:
Hanna Meyer betreut seit 2015 im Koordinationsbüro des GIZ Polizeivorhabens Afrika die Ländermaßnahmen in der Demokratischen Republik Kongo, Nigeria, Südsudan und die Afrikanische Union. Zuvor arbeitete sie als Beraterin zu den Themenbereichen illegaler Drogenhandel und Organisierte Kriminalität im Mittleren Osten in der Koordinationseinheit eines GIZ Regionalprogramms in Berlin.
Dr. Marion Popp ist Soziologin und betreut seit 2014 im Koordinationsbüro des GIZ Polizeivorhabens Afrika die Ländermaßnahmen Niger, Tschad, Mauretanien, Kamerun und Côte d’Ivoire. Vor ihrer Tätigkeit in Berlin war sie 10 Jahre lang in Äthiopien und Sambia tätig. Dort hat sie Erfahrungen in den Bereichen Zivilgesellschaftsförderung, Frauenrechtsarbeit und Reform des Strafrechtssektors erworben.
20. Juni 2017
10:30 - 12:30 Uhr
Themenbox