Kosten und Nutzen von Prävention in der ökonomischen Analyse
Prof. Dr. Stephan Lothar Thomsen
Leibniz Universität Hannover
Wieso sollen Kriminalität oder ihre Prävention ökonomisch gemessen werden? Ökonomen dürften von dieser Frage kaum überrascht sein. Gegenstand der Volkswirtschaftslehre ist die Verteilung bzw. Aufteilung knapper verfügbarer Ressourcen auf die gesellschaftlichen Erfordernisse. Um eine Grundlage für diese Entscheidungen zu bekommen, ist die Umrechnung der Kosten und Erträge öffentlicher, aber auch privater Interventionen in eine einheitliche Dimension sinnvoll. Kosten-Nutzen-Analysen werden hierzu vor allem in der angelsächsischen Welt seit langem eingesetzt. Hierdurch können Präventionsprogramme und die Kriminalpolitik ökonomisch beurteilt werden, und so Entscheidungen im Hinblick auf Modifikationen, Ausweitungen oder Einstellungen der Aktivitäten unterstützen. Sie erlauben den Vergleich der Vor- und Nachteile bestimmter Programme oder Interventionen gegenüber alternativen Verwendungen (einschließlich der Option, gar nichts zu tun). Die Analysen können daher dazu beitragen, das Risiko eines möglichen Schadens durch die politische Entscheidung zu minimieren und knappe öffentliche Ressourcen in möglichst effizienter Weise einzusetzen. Effizient bedeutet dabei, eine möglichst große Wirkung bei einem bestimmten Einsatz von Mitteln bzw. den geringsten Mitteleinsatz für eine bestimmte Wirkung der Intervention zu erreichen.
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