Kongressprogramm Programmfaltplan (.pdf, 2.1 MB)

Chancen statt Krisen - Zuwanderung als Präventionspotential

Matthias Kornmann
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Julia Pfrötschner
Bonveno Göttingen gGmbH

Moderation: Moritz Konradi
Camino

Abstract:
Krise als Präventionsmotor.
Temporäre Steigerungen der Asylantragszahlen führen zu „Flüchtlingskrisen“. Zuwanderung und Migration gehören jedoch grundsätzlich zum Alltag, in einer Zeit, in der laut UNHCR weltweit ca. 103 Millionen Menschen auf der Flucht sind (Stand Januar 2023). Der russische Angriffskrieg und damit einhergehende Lieferengpässe belasten, herkunftsunabhängig, die gesamte Bevölkerung. Gesamtgesellschaftlicher Zusammenhalt scheint wichtiger denn je.
Vor diesem Hintergrund lohnt sich der Blick auf das, was interdisziplinär bereits gelernt wurde. Gerade Migration und Integration bieten vielfältige Potenziale bei entsprechender Teilhabe. Welche Chancen lassen sich mit dem differenzierten Blick auf die Strukturen und Menschen erkennen? Wie kann eine erfolgreiche Präventionsarbeit durch aktive Beteiligung von Zielgruppen umgesetzt werden.
Auf den Ebenen von Wissenschaft, Politik und Praxis wurden vielfach nachhaltige Präventionsansätze geschaffen. Die Wirksamkeit und die Potentiale bundesweit bestehender Projekte werden hier vorgestellt. Als ein Beispiel wird sich das Gewaltpräventionsprojekt „BROTHERS“ vorstellen. Dieses arbeitet seit Januar 2020 profeministisch mit männlichen Jugendlichen in Niedersachsen.
Matthias Kornmann
 Matthias Kornmann

Matthias Kornmann stieg nach erfolgreichem Studium 2005 in den Polizeivollzugsdienst des Landes Hessen ein. Nach 10 Jahren in einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit wechselte er zur Kriminaldirektion in Frankfurt am Main und anschließend zum Bundeskriminalamt.

Seit 2016 ist er der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) zugewiesen und seit 2018 zertifizierte „Beccaria-Fachkraft Kriminalprävention“. Innerhalb des DFK ist er für den Arbeitsschwerpunkt „Sicherheit im Zusammenhang mit der Zuwanderung“ zuständig und vertritt die Stiftung in entsprechenden Arbeitsgruppen und Initiativen auf Bundesebene. Eine Hauptaufgabe stellt die Koordination zwischen polizeilicher und gesamtgesellschaftlicher Kriminalprävention zur Förderung der Sicherheit im Kontext von Zuwanderung dar. (Bspw. Mitwirkung an politischen Fachgesprächen zur Migrationspolitik, Erarbeitung der ersten bundesweiten „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ sowie fachliche Mitarbeit innerhalb der Bund-Länder-Initiative zur Bekämpfung der Clankriminalität.)

Julia Pfrötschner
 Julia Pfrötschner

Julia Pfrötschner leitet seit Januar 2020 das ESF-geförderte Projekt „BROTHERS“ zur Gewaltprävention bei (geflüchteten) Jugendlichen in Südniedersachsen. Das Projekt legt seinen Schwerpunkt auf den Bereich Geschlechterreflexion und setzt mit seinem Schulungskonzept bei der Identitätsbildung von jungen Menschen, insb. aus konservativ-ehrkulturellen Milieus, an.

Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft und (Interkulturellen) Germanistik arbeitete Julia Pfrötschner als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen und leitete das Projekt „Integrationstandems und Supervised Networking“ zum Thema Ehrenamt und Partizipation.

Zudem betreut sie seit 2019 die Ehrenamts- und Patenschaftskoordination in der Flüchtlingssozialarbeit bei der Bonveno Göttingen gGmbH.

13. Juni 2023
09:00 - 09:45 Uhr
Vortrag